Renditen geraten unter Druck

EY-Real-Estate-Studie zeigt Optimismus bei Fachmarktzentren

Renditen geraten unter Druck

kb Frankfurt – Die Renditen von Einzelhandelsimmobilien wachsen nicht mehr in den Himmel und geraten teilweise sogar unter Druck, ähnlich wie bei anderen Nutzungsarten. Bei Fachmarktzentren, Geschäftshäusern und Shoppingcentern gibt es dennoch einigen Optimismus. Dies geht aus der zehnten Assetmanagement-Studie von EY Real Estate und dem German Council of Shopping Centers (GCSC) hervor, die diesmal den Schwerpunkt auf Einzelhandelsimmobilien gelegt hat. Fachmarktzentren gelten zwar als die Einzelhandelsimmobilien mit der höchsten Rendite, doch eine Rendite von “5 % sehen wir nicht”, sagte GCSC-Vorstandsvorsitzender Klaus Striebich bei der Präsentation der Studie. Bei Shoppingcentern liege sie deutlich niedriger und erreiche keine 4 %. Striebich begründet dies mit dem niedrigen Zinsumfeld und der extrem hohen Nachfrage nach renditeträchtigen Immobilien. “Es ist viel Geld im Markt.”Immerhin erwarten rund 80 % der befragten Assetmanager, dass die Renditen für Fachmarktzentren in den nächsten zwei Jahren zumindest nicht sinken werden (siehe Grafik). Dies bedeutet, dass 41 % mit stagnierenden Renditen rechnen und 38 % mit steigenden, wie Dietmar Fischer, Partner bei EY Real Estate, erläuterte. Die in der Regel von einem Betreiber verwalteten und vermarkteten Fachmarktzentren bestehen meist aus einem eingeschossigen Gebäudekomplex mit Geschäften aus verschiedenen Einzelhandelsbranchen, die in erster Linie auf Convenience, also Güter des täglichen Bedarfs, eingestellt sind, sowie einem gemeinsamen Parkplatz. Von den im Rahmen der Studie weltweit befragten Assetmanagern, darunter Versicherungen, die Immobilien im Marktwert von 280 Mrd. Euro betreuen, planen fast zwei Drittel Zukäufe von Fachmarktzentren. Aber auch großflächiger Einzelhandel und Shoppingcenter sind fast gleichermaßen beliebt. Demgegenüber sind 80 % der Assetmanager kaum oder gar nicht an Investitionen in Kaufhäusern oder kleinflächigem Einzelhandel interessiert. Die erwarteten Renditeentwicklungen unterschieden sich jedoch je nach Typ der Immobilie, wie Fischer unterstrich. Ein Grund für das Ende des Preisanstiegs seien unter anderem Korrekturen bei den Mieten. Drei Viertel der Befragten rechnen demnach mit einem sinkenden Mietniveau in den nächsten zwei Jahren, insbesondere in Innenstadtlagen. Die von Einzelhändlern zunehmend nachgefragte Flexibilisierung von Mietvertragskonditionen führt nach Ansicht jedes zweiten befragten Assetmanagers zu einem negativen Hebel für die Marge. Insgesamt plant knapp die Hälfte der befragten Assetmanager Umschichtungen, also Käufe und Verkäufe von Handelsimmobilien. Knapp ein Fünftel möchte expandieren. “Da ist viel Bewegung im Markt”, kommentierte Fischer. Nur knapp ein Viertel möchte weder kaufen noch verkaufen, und lediglich 6 % wollen sich von Handelsimmobilien trennen.