Rentenbank verbucht weniger Neugeschäft
Rentenbank verbucht weniger Neugeschäft
Landwirte investieren weniger – Zinsen bescheren aber positive Ergebnisentwicklung
ahe Berlin
Die Investitionszurückhaltung im Agrarsektor hat im abgelaufenen Jahr auch die Landwirtschaftliche Rentenbank zu spüren bekommen. Das Fördergeschäft in der Landwirtschaftssparte sank ersten Zahlen der Förderbank zufolge um 21% auf knapp 1,6 Mrd. Euro. Dies hatte zur Folge, dass das gesamte Neugeschäft der Rentenbank um fast 14% auf 5,9 Mrd. Euro zurückging, wie Vorstandssprecherin Nikola Steinbock in Berlin erläuterte. Ursprünglich hatte die Rentenbank 2023 ein höheres Fördervolumen von 7 Mrd. Euro anvisiert.
Die Landwirte hatten in den vergangenen zwei Wochen massiv gegen die von der Ampel geplanten Kürzungen ihrer Subventionen protestiert. Steinbock zeigte Verständnis für die Demonstrationen und verwies darauf, dass die Branche Planungssicherheit benötige. Dafür müsse die Politik die Rahmenbedingungen setzen. "Ich sehe noch keinen Investitionsstau", sagte sie. Die nächsten zwei bis drei Jahre würden aber entscheidend werden. "Wir dürfen die Zukunft der Landwirtschaft nicht aufs Spiel setzen."
Deutliche Rückgänge im Fördergeschäft verbuchte die Landwirtschaftliche Rentenbank 2023 auch im Bereich der erneuerbaren Energien. Das Volumen brach hier sogar um 46% auf 849 Mill. Euro ein. Das Gesamtbild verbesserte hingegen der Geschäftsbereich Ländliche Entwicklung, in dem das Fördergeschäft um rund ein Drittel auf 2,75 Mrd. Euro zulegte. In diesem Bereich werden insbesondere Infrastruktur-Investitionen unterstützt – vom Glasfaserausbau bis hin zum öffentlichen Personen-Nahverkehr. "Auch unser Fördergeschäft ist nicht losgelöst vom wirtschaftlichen Umfeld", unterstrich Steinbock vor der Presse. Dieses bleibe aber stabil aufgestellt und sei weiter "eine wichtige Säule für die Agrar- und Ernährungswirtschaft".
Für 2023 stellte die Rentenbank-Chefin trotz der Rückschläge im Neugeschäft "eine sehr positive Ergebnisentwicklung" fest. "Unsere Erträge profitieren vom gestiegenen Zinsniveau, gleichzeitig fallen die Kosten in geplanter Höhe aus", erläuterte sie. Der Zinsüberschuss kletterte den vorläufigen Zahlen zufolge um 15% auf 310 Mill. Euro. Die Verwaltungsaufwendungen legten dagegen lediglich 1% auf nun knapp 114 Mill. Euro zu. Die Cost-Income-Ratio gab das Förderinstitut für das abgelaufene Jahr mit 35,6% an – 1,1 Prozentpunkte weniger als 2022. Weitere Ergebniszahlen nannte die Rentenbank zunächst nicht. Die Bilanzsumme erhöht sich um 0,4% leicht auf 97,8 Mrd. Euro.
"Die Herausforderungen, die das Marktumfeld und die Regulatorik an uns stellt, können wir weiterhin komfortabel bewältigen", stellte Steinbock klar. Die Herausforderungen seien groß. Die Bank stelle sich aber zukunftsfest und resilient auf. "Unser interner Transformationsprozess ist dabei ein zentraler Baustein." Das Institut ist derzeit unter anderem dabei, die Daten für die CSRD-Richtlinie zu sammeln.