Neobank nimmt zweiten Anlauf

Revolut peilt Marktstart in der Ukraine an

Revolut nimmt einen neuen Anlauf in der Ukraine. Die Warteliste soll lang sein, doch der Markteintritt hängt von der Zustimmung der National Bank of Ukraine ab.

Revolut peilt Marktstart in der Ukraine an

Revolut peilt Marktstart in der Ukraine an

bg Frankfurt

Die Neobank Revolut will im zweiten Anlauf den Geschäftsbetrieb ihrer App in der Ukraine versuchen. Nachdem die Markttests Anfang Januar aufgenommen und eine Warteliste freigeschaltet wurde, gab CTO Vlad Yatsenko nun gegenüber dem frühen Revolut-Investor Max Karpis ein Update zum Stand der Dinge. Wie Karpis anschließend auf der Plattform X postete, soll es sich um die bislang größte Warteliste auf globaler Ebene für Revolut handeln. Unter Berufung auf Yatsenko schrieb er, dass das Vorhaben aber noch mit allen Stakeholdern und vor allem der Aufsicht koordiniert werde. Das Produkt werde erst freigeschaltet, wenn es voll durchgetestet sei.

In Tests gehen auch schon Cross-Border-Transfers

Um Bankdienstleistungen rund um Konto und Zahlungsverkehr aufnehmen zu können, braucht Revolut die Zustimmung der National Bank of Ukraine (NBU). Die hatte sich 2021 noch quergestellt mit der Begründung, dass eine Debit- oder Kreditkarte inklusive Auslandstransfers nicht möglich sei wegen Restriktionen auf Import und Export der Landeswährung Hryvnia. Im Rahmen der Tests würden nun aber auch schon internationale Zahlungen abgewickelt sowie virtuelle Karten ausgegeben, heißt es in einem Bericht der „Kyiv Post“.

Russischer und ukrainischer Gründer

Ukrainisch ist als Sprache schon in der Revolut-App verfügbar. Der Ukrainer Vlad Yatsenko und der Russe Nikolay Storonsky hatten Revolut vor zehn Jahren gemeinsam gegründet. Da meist Storonsky als CEO im Rampenlicht steht, wurde Revolut bislang meist als ein Fintech russischer Gründer betrachtet. Mit dem Markteintritt in der Ukraine wird nun Yatsenko mehr sichtbar.

Problem Kapitalkontrollen

Beim ersten Anlauf in der Ukraine hatte Revolut im Frühjahr 2021 auch ein Büro in dem Land registriert und ein Jahr danach es den Bürgern dort ermöglicht, ihre Bankguthaben auf die App zu übertragen. Mitte 2023 wurde diese Option wohl im Rahmen verschärfter Kapitalkontrollen deaktiviert. Seitdem können Karten nur an Ukrainer ausgegeben werden, die ihr Recht auf EU-Aufenthalt dokumentieren können. Eine neue Erlaubnis könnte mit Auflagen verbunden sein zu Anzahl von Kunden und Transfervolumen, solange die Ukraine Kapitalkontrollen aufrecht hält.

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