wf Berlin – Der Präsident des Bundesverbands Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB), Johannes-Jörg Riegler, hat die Politik dazu aufgerufen, die Regulierung in der Kreditwirtschaft zu überprüfen und die in Europa zersplitterten Aufsichtskompetenzen bei der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt zu bündeln. Die Vielzahl der Regeln solle eingedämmt werden, soweit sie die Funktionsfähigkeit der Kreditwirtschaft unnötig und unbeabsichtigt einschränkten, sagte Riegler beim VÖB-Jahresempfang in Berlin. Die Regulierung sei notwendig und richtig gewesen, nun sei es an der Zeit, zu fokussieren und nachzubessern.Konkret geht es ihm um einen politischen Konsens in Europa, der die Bedeutung einer wettbewerbsfähigen Kreditwirtschaft anerkennt. Globale Regeln dürften nicht zu Wettbewerbsnachteilen in Europa führen, damit die von langfristigem Denken geprägte Branche nicht abgehängt werde. Regulierung müsse auf stabile Banken und Märkte zielen – sie dürfe kein detailverliebter Selbstzweck sein. Die Abstimmung unter den elf Regulierungs- und Aufsichtsbehörden in Europa bezeichnete Riegler als ineffizient und teuer. Deshalb rät er zur Begradigung der Kompetenzen unter dem Dach der EZB.Die Banken mahnte er, ihre Hausaufgaben zu machen. Die “neue Normalität” sei geprägt von zunehmendem Ertragsdruck, teuren regulatorischen Vorgaben und der Digitalisierung. Die Banken müssten sich auf die Geschäftsfelder konzentrieren, in denen sie ihren Kunden Spitzenqualität liefern könnten. Bethge folgt auf BuchholzZum Jahresempfang besiegelte der Verband auch einen Wechsel an seiner operativen Spitze. Die Mitgliederversammlung wählte Iris Bethge einstimmig zur neuen Hauptgeschäftsführerin. Bethge soll den Posten spätestens am 1. August antreten. Sie folgt auf Liane Buchholz, die am 1. April ihr neues Amt als Präsidentin des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe antritt. In der Zwischenzeit leitet Geschäftsleitungsmitglied Georg Baur die Verbandsgeschäftsstelle kommissarisch.