Risikomanagement als eine Form des Anlegerschutzes

Flexible Multi-Asset-Fonds schaffen Abhilfe bei Verunsicherung

Risikomanagement als eine Form des Anlegerschutzes

Sie gehören seit Jahren zu den Anlegerlieblingen: Multi-Asset-Fonds, die Investoren eine breit diversifizierte Anlage ermöglichen. Die Fondsmanager können ihre Vermögensaufstellung flexibel anpassen, um die attraktivsten Ertragschancen im jeweiligen Marktumfeld zu nutzen. Gleichzeitig streuen sie das Risiko, indem sie in eine breite Palette an verschiedenen Anlageklassen investieren.Die Beliebtheit schlägt sich im verwalteten Volumen nieder: Laut der aktuellen Statistik des deutschen Fondsverbands BVI verwalten die Mischfonds hierzulande knapp 230 Mrd. Euro – das entspricht rund einem Viertel des Publikumsfondsvermögens. Seit 2013 sind diese Fonds zudem die Kategorie mit den höchsten Mittelzuflüssen. Allein 2016 verbuchten die gemischten Portfolien Netto-Mittelzuflüsse in Höhe von 11,6 Mrd. Euro. Erfolgsstory bekommt KratzerDoch die Erfolgsstory bekommt erste Kratzer. Denn auch die breit investierenden Mischfonds sind kein Allheilmittel und stehen unter dem Einfluss der immer schwieriger werdenden Marktbedingungen. Besonders zu schaffen macht ihnen der Anstieg der Korrelation zwischen den traditionellen Assetklassen Aktien und Anleihen. Schwächelte in der Vergangenheit der Aktienmarkt, konnten Anleihen die Verluste oftmals auffangen. Dieses Bild hat sich – auch aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase – dramatisch geändert. Der Gleichlauf der Anlageklassen nimmt zu.Die Folge können größere Schwankungen in den Portfolien sein, die natürlich auch Auswirkungen auf die jeweilige Risikoklasse haben. Nimmt die Volatilität zu – womit zukünftig stärker zu rechnen ist – rutschen Fonds in höhere Risikoklassen und entsprechen damit nicht mehr dem angestrebten Risikoprofil des Anlegers. So ist es nicht ungewöhnlich, dass ein Multi-Asset-Fonds, der in “normalen Zeiten” der Risikoklasse 4 angehört, bei heftigeren Marktschwankungen in die Risikoklasse 5 wechselt und somit nicht mehr dem vorher festgelegten Risikoprofil des Anlegers entspricht. Wechsel vermeidenNeuere Modelle streben ein strenges Risikomanagement an, um diesen Wechsel in eine andere Risikoklasse zu vermeiden. Damit rücken Risikofaktoren bei der Vermögensaufteilung in den Vordergrund. Ziel ist es weiterhin eine attraktive Rendite zu ermöglichen – jedoch bei klar definiertem Risiko, das über sogenannte Volatilitätsbänder gesteuert wird. Um das Ziel der Risikokontrolle zu erreichen, bedienen sich diese intelligenten Vermögensverwaltungsansätze zur Portfoliosteuerung des Synthetischen Risiko Rendite Indikators – kurz SRRI genannt.Diese Kennzahl berücksichtigt die Schwankungsbreite einer Anlage in den vergangenen fünf Jahren und kategorisiert das entsprechende Risiko in verschiedene Klassen. Eine Geldanlage mit sehr niedriger Volatilität wird in die Risikoklasse 1 eingeteilt, Anlagen mit höherer Volatilität entsprechend in höheren Klassen. Solch ein gleichbleibender SRRI-Wert steht also für eine Geldanlage, die dauerhaft über den gesamten Anlagezeitraum zum individuellen Risikoprofil eines Kunden passt. Der große Vorteil: Weder der Anleger noch sein Berater beziehungsweise Vermittler muss während der Vertragslaufzeit eigenständig Veränderungen im Portfolio vornehmen. Airbag für VolatilitätPraktisch umgesetzt werden solche Konzepte in unserer Smart-Fondsserie. Hier werden zwei Investmentansätze in einem Produkt gebündelt: Beta- und Alpha-Strategien. Die Beta-Strategie wird über den Einsatz von Aktien und Renten umgesetzt. Anfangs wählt der Portfoliomanager also eine Allokation, die dem Marktumfeld entsprechend einen möglichst hohen Ertrag verspricht und für die gleichzeitig das historische Risiko des Portfolios die Volatilitätsvorgaben erfüllt. Zeitgleich ist eine modellunterstützte Volatilitätssteuerung implementiert. Bei einer Veränderung der Volatilität wird signalisiert, wie die Allokation umgeschichtet werden muss.Dieser modellgetriebene Ansatz ist klar definiert – und damit regelbasiert. Um das Risiko-Rendite-Profil weiter zu optimieren, werden zudem marktneutrale Strategien eingesetzt. Sie bieten die Chance, positive Renditen, unabhängig von der Richtung des Marktes, zu generieren. Gleichzeitig reduzieren sie tendenziell die Volatilität des Portfolios. Diese sogenannten Alpha-Strategien sind diskretionär. Der Fondsmanager nutzt für die Ideengenerierung unser Research-Netzwerk mit rund 200 Analysten weltweit.Ein weiterer Sicherheitsanker in diesem Investmentkonzept ist der sogenannte Cash-Break. Hierbei entscheidet der Fondsmanager, ob er aufgrund der Marktsituation eine Cash-Komponente im Fonds möchte. Entscheidet er sich dafür, liegt diese bei einer festen Größe von 30 % – andernfalls bei null. Der Cash-Break wird vom Fondsmanager nur in extremen Marktsituationen eingesetzt, nämlich dann, wenn die Gefahr bestehen könnte, dass die Volatilitätsparameter überschritten werden.Im Gegensatz zu traditionellen Multi-Asset-Fonds verfolgen SRRI-basierte Fonds also das primäre Ziel, nicht aus der Risikoklasse hinauszulaufen. Die Rendite ist das Ergebnis eines erfolgreichen Risikomanagements. Zugleich ermöglicht das Konzept die Partizipation an steigenden Märkten und begrenzt dank der Umschichtungsstrategie Verluste bei stark fallenden Märkten.Das bedeutet: Multi-Asset-Fonds mit konstanten SRRI-Klassen bieten Anlegern und Beratern einen Mehrwert – der Anleger bekommt eine Lösung, die im Einklang mit seiner Risikoneigung steht. Der Berater kann eine Lösung anbieten, die ihm die Allokationsentscheidung abnimmt und ihn gleichzeitig davor bewahrt, dass er Probleme bekommt, wenn sich die Risikoklasse des empfohlenen Produkts ändert. Dem Investor fällt die Auswahl leichter, er entscheidet sich nach seinem individuellen Sicherheitsbedürfnis. Es ist keine Entscheidung zwischen den Anlageklassen notwendig, vielmehr sorgt der SRRI für Verlässlichkeit beim individuellen Risikoprofil. Diese Einhaltung einer vorher festgelegten Risikoklasse bietet Anlegern ein verlässliches Schwankungsprofil, ein besser “kalkulierbares” Risiko – und liefert somit auch eine Form des Anlegerschutzes.—Claude Hellers, Leiter Vertrieb Deutschland bei Fidelity International