Roegele verteidigt deutsche Anlageberatung

BaFin-Direktorin: Vollharmonisierung ist verzichtbar

Roegele verteidigt deutsche Anlageberatung

gbe Frankfurt – Elisabeth Roegele bricht eine Lanze für die provisionsbasierte Beratung. Im Interview der Börsen-Zeitung sagte die Exekutivdirektorin für den Bereich Wertpapieraufsicht bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), auch unter der überarbeiteten Finanzmarktrichtlinie Mifid II müsse das Geschäft vor allem für Banken mit großen Filialnetzen interessant bleiben.Hintergrund der Äußerungen ist der Vorstoß der European Securities and Markets Authority, unter der Mifid II strenge Anforderungen an die abhängige Beratung zu stellen. “Ich glaube, dass die Beratung in Deutschland schon sehr gut geregelt und dass die Qualität sichergestellt ist”, sagte Roegele. Nun bringe Mifid II neue Anforderungen wie erhöhte Transparenz bei den Kosten und Wohlverhaltensregeln bei der Produktauflage mit sich. “Damit setzen wir im Beratungsprozess noch einmal zusätzliche Akzente”, so Roegele. Die Frage, wie diese Beratung bezahlt werde, sei dabei sekundär.Grundsätzlich sei es zwar “wichtig und richtig, die europäische Harmonisierung voranzutreiben”, sagte die Aufseherin. Dabei gelte es aber zu berücksichtigen, dass die Finanzmarktinfrastrukturen in der Europäischen Union unterschiedlich seien. Das Ziel neuer Regeln – nämlich einen stabilen Finanzmarkt mit hoher Integrität und Anlegerschutz zu erreichen – sei auch ohne Vollharmonisierung erreichbar.—– Schwerpunkt Seite 5