Italien

Rom plant Fonds für Kleinstbanken

Die italienische Regierung und die Großbanken des Landes arbeiten offenbar an der Einrichtung eines Hilfsfonds zur Rettung von Kleinstbanken, die in Schwierigkeiten stecken.

Rom plant Fonds für Kleinstbanken

bl Mailand

Italiens Notenbank Banca d’Italia, die amtierende Regierung und der Einlagensicherungsfonds FITD der Privatbanken arbeiten offenbar daran, einen neuen Hilfsfonds zur Stützung von Kleinstbanken in Schwierigkeiten zu schaffen. Das berichtet die Wirtschaftszeitung „Il Sole 24 Ore“ unter Verweis auf ein angebliches Treffen der Beteiligten Anfang August in Rom. Banca-d’Italia-Gouverneur Ignazio Visco hatte Anfang Juli erstmals von der Notwendigkeit gesprochen, ein entsprechendes Instrumentarium zu schaffen. Dem Vernehmen nach soll der Fonds mit 500 bis 600 Mill. Euro dotiert sein und vom Staat sowie den Großbanken kofinanziert werden.

Von staatlicher Seite könnten daran entweder die Staatsbank MCC, die die Krisenbank Volksbank von Bari übernommen hat, oder die mehrheitlich staatliche Förderbank Cassa Depositi e Prestiti (CDP) beteiligt sein. Um Widerstand aus Brüssel zu vermeiden, muss Rom darauf achten, dass eine solche Struktur Hilfen nur zu Marktbedingungen vergibt und der größere Teil der Hilfen privater Natur ist. Einige der größeren Banken haben angeblich Bedenken gegen den Mechanismus. Die geschäftsführende Regierung will die neue Struktur für Institute mit einer Bilanzsumme von weniger als 5 Mrd. Euro offenbar noch vor der Bildung einer neuen Regierung nach den Parlamentswahlen vom 25. September auf den Weg bringen. Es gibt bereits einen vergleichbaren Mechanismus, der jedoch im November ausläuft.

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