Ross fordert Regeln für Krypto-Investments
Bloomberg Frankfurt
Die rasant steigende Inflation könnte Kleinanleger nach Ansicht von Europas oberster Wertpapieraufsichtsbehörde in riskante Krypto-Investments treiben. Deshalb sei ein EU-weiter Rechtsrahmen für die Branche nötig, erklärte die Chefin der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsicht ESMA.Sie warte „mit großer Ungeduld” darauf, dass der Gesetzentwurf der Europäischen Union für die Regulierung des Bereichs fertiggestellt werde, sagte Verena Ross.
„Bei steigender Inflation werden die Investoren nach Anlagen suchen, die die Inflation ausgleichen und höhere Renditen erzielen können”, führte sie aus. Dies könnte zu höherer Risikobereitschaft führen. Die ESMA verfolge die Entwicklung genau. Wie volatil der Kryptomarkt sein kann, wird von den jüngsten Preiseinbußen belegt. Bitcoin notierte zuletzt 57 % unter dem Hoch vom November. Die zweitgrößte Digitalwährung, Ether, gab 63 % nach. Für Panik am Markt hatte Anfang des Monats der Zusammenbruch der als Stablecoin konzipierten Kryptowährung gesorgt, deren Dollar-Bindung kollabierte. Bislang stützen die nationalen Regulierungsbehörden in der Europäischen Union ihre Krypto-Entscheidungen auf lokale Gesetze, wobei die einzelnen Länder unterschiedliche Ansätze verfolgen.