WIRECARD

Rückendeckung für BaFin

jsc - Beinahe schon wirkt es wie Routine: Die "Financial Times" berichtet über einen weiteren Aspekt bei Wirecard, ehe ein Kursrutsch der Aktie folgt. Mitarbeiter einer Tochter in Singapur stehen demnach im Verdacht, durch eine manipulierte...

Rückendeckung für BaFin

jsc – Beinahe schon wirkt es wie Routine: Die “Financial Times” berichtet über einen weiteren Aspekt bei Wirecard, ehe ein Kursrutsch der Aktie folgt. Mitarbeiter einer Tochter in Singapur stehen demnach im Verdacht, durch eine manipulierte Buchführung höhere Umsätze vorgetäuscht zu haben. Erst am Donnerstag wiederholte sich das Muster, als ein Bericht Zahlungen von Deutschland an ein Konto in Singapur beleuchtete.Die deutsche Aufsicht BaFin hat angesichts der Kursreaktionen bereits am 18. Februar per Allgemeinverfügung ein Verbot von Leerverkäufen für die Aktie verhängt – und erhält Rückendeckung von der EU-Wertpapieraufsicht ESMA. Es habe “manipulative Praktiken” gegeben, sagte Behördenchef Steven Maijoor am Donnerstag in Frankfurt. Der Aufbau hoher “Short Selling”-Positionen – also eine breit angelegte Wette auf sinkende Kurse – ist laut Maijoor in Kombination mit der Weitergabe von Informationen aufgetreten. Daher sei ein Verbot von Leerverkäufen grundsätzlich gerechtfertigt, sagte er. Der Behördenchef berief sich dabei auf Erkenntnisse der BaFin. Zum Inhalt der Zeitungsberichte selbst hielt er sich zurück.Ein Verbot von Leerverkäufen ist möglich, wenn eine ernstzunehmende Bedrohung für die Finanzstabilität oder das Marktvertrauen gegeben ist. Manipulative Praktiken bei einem großen Aktienwert können das Vertrauen in Kapitalmärkte schwächen, wie Maijoor argumentiert. Der Fall Wirecard markiere keine Änderung der Philosophie und Mentalität der Aufsicht.Die Allgemeinverfügung der BaFin läuft bis einschließlich 18. April. Wie der Kurs darauf reagiert, wenn das Leerverkaufsverbot aufgehoben wird, ließ Maijoor offen. “Die Frage müssen Sie an die BaFin richten.”