Rückversicherer stehen weiter unter Druck

Preise bei Vertragsabschlüssen gehen zurück

Rückversicherer stehen weiter unter Druck

tl Frankfurt – Die Preise für Rückversicherungsdeckungen bei den jährlichen Neuabschlüssen zum 1. Januar sind erneut zurückgegangen, aber nicht mehr so stark wie in den Vorjahren. Dies melden die Rückversicherungsmakler Guy Carpenter und Willis. Dies gelte für bisher schadenfreie Deckungen, während Willis bei deutschen schadenbehafteten Programmen von herausfordernden Erneuerungen spricht. Hintergrund dieses “weichen” Marktes sind große Angebotskapazitäten bei im historischen Vergleich geringer Schadenhöhe und -häufigkeit.Allerdings meldet Guy Carpenter, dass das zur Verfügung stehende (Deckungs-) Kapital 2015 erstmals seit vielen Jahren nicht mehr zugenommen hat. So habe zwar einerseits der Zufluss vom Kapitalmarkt zugenommen, wenn auch mit einer geringeren Wachstumsrate als in den Vorjahren. Andererseits hätten die gerateten Rückversicherer aber weniger Kapazitäten zur Verfügung gestellt. Diesen Rückgang beziffert Guy Carpenter auf 2 bis 3 %, während alternatives Kapital z. B. in Form von Katastrophenbonds um 13 % auf 68 Mrd. Dollar zugelegt habe. Die gesamte Kapazität für Rückversicherungsdeckungen beziffert der Makler zum Jahresende 2014 auf etwa 400 Mrd. Dollar.Angesichts sich stabilisierender Preise sowohl auf den traditionellen als auch auf den alternativen Deckungsmärkten stellen sowohl Willis als auch Guy Carpenter einen Trend zu Mehrjahresverträgen mit vorher festgelegten, stabilen Preisen fest. Bei den großen US-Katastrophendeckungen sei dies mittlerweile Standard, so Willis. Auch auf den Kapitalmärkten würden Mehrjahresdeckungen zur Verfügung gestellt, schreibt Guy Carpenter. Auf dem Markt für Versicherungsverbriefungen (ILS) erwartet der Makler Chancen durch neu gedeckte Gefahren in neuen Ländern und neue Anbieter.