Rückversicherer unter anhaltendem Renditedruck

Studie: Kapital geht zurück - Kostenquoten steigen

Rückversicherer unter anhaltendem Renditedruck

ak Düsseldorf – Die Eigenkapitalrenditen der weltweiten Rückversicherer stehen trotz einer leichten Erholung nach dem Katastrophenjahr 2017 weiter unter Druck. Nach einer Studie von Willis Re, dem Rückversicherungsarm von Willis Towers Watson, verdoppelte sich der Return on Equity der führenden Konzerne, die im Geschäft mit Naturkatastrophendeckungen relevant sind, 2018 zwar von knapp 2 % auf gut 4 %. Die um Ausschläge durch Naturkatastrophen bereinigte Eigenkapitalrendite sank jedoch weiter auf 2,7 % – und hat damit im Vergleich zu 2013 ganze vier Prozentpunkte eingebüßt.Ein Grund dafür dürften die um die Katastrophen-Spitzen bereinigten Schaden-Kosten-Quoten sein, die in den vergangenen fünf Jahren stetig gestiegen sind. Der Bericht zeigt, dass dabei auch die höheren Kostenquoten eine wichtige Rolle spielen. Die gewichtete durchschnittliche Kostenquote der Rückversicherer belief sich 2018 auf 33 %, fünf Jahre zuvor waren es nur 31,2 %.Die großen deutschen Branchenvertreter schneiden in dem Vergleich der Profitabilität gut ab. Hannover Rück und Munich Re liegen mit Eigenkapitalrenditen nach Steuern von 12,5 % bzw. 8,6 % im vorderen Feld. Die französische Scor erreichte 2018 eine Rendite von 5,3 %, die Swiss Re dagegen rangierte mit 1,3 % auf einem der hinteren Plätze. Die vier US- bzw. Bermuda-Rückversicherer Aspen, Markel, Partner Re und Sirius bildeten mit negativen Eigenkapitalrenditen die Schlusslichter im Branchenvergleich.Das für die globale Rückversicherungsbranche zur Verfügung stehende Kapital ging im vergangenen Jahr um 5 % auf insgesamt 462 Mrd. Dollar zurück. Vor allem die traditionellen Rückversicherer büßten an Ausstattung ein – das Minus im Vergleich zum Vorjahr betrug 10 % auf 336 Mrd. Dollar. Dagegen zog das alternative Kapital, zu dem unter anderem Cat Bonds gehören, um 6 % auf 93 Mrd. Dollar an. Der Rest entfällt auf ausschließlich regional tätige Rückversicherer.Der Rückgang hat laut Willis Re mehrere Gründe: Dazu zählen nicht realisierte Abschreibungen in Kapitalanlagen, die Gesamtkapitalreduzierung im Markt durch die Aufkäufe von Validus und XL Catlin sowie hohe Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe, die 86 % der Nettoergebnisse der betrachteten Marktteilnehmer aufzehrten.