Amazon bringt eine neue Kreditkarte auf den deutschen Markt. Wie der Online-Versandhändler mitteilte, tut er sich dafür mit der spanischen Bank Santander und dem Kreditkartenanbieter Visa zusammen. Die Kreditkarte soll für Amazon-Kunden kostenlos sein und umfasst ein Punkte-Sammel-System, das bei Einkäufen über Amazon eingesetzt werden kann. Demnach erhalten die Kreditkartennutzer 1% der Zahlungssumme zurück, wenn die Käufe über Amazon erfolgen. Bei Zahlungen außerhalb der Plattform sind es 0,5%.

Für die Zahlungsabwicklung greift der Online-Händler künftig auf Santanders Konsumentenfinanzierungsplattform Zinia zurück, nachdem die Amerikaner zuvor jahrelang mit der Landesbank Berlin zusammengearbeitet hatten. Amazon-Kunden können dabei zwischen Voll- und Teilzahlung wählen. Refinanzieren dürfte sich das Angebot für Santander über die Ratenzahlung, auch bekannt unter „Buy now, pay later“ (BNPL). Wie aus den Angebotsunterlagen hervorgeht, beträgt der effektive Jahreszins 20,13%.

Abgewickelt wird das Geschäft über die deutsche Santander-Tochter Openbank mit Sitz in Frankfurt. Zusammen mit der BNPL-Marke Zinia ist die Direktbank Teil von Santanders Digital Consumer Bank, in der die Spanier ihr Konsumentenfinanzierungsgeschäft in 16 europäischen Ländern bündeln. Weltweit ist die Digital Consumer Bank in 26 Ländern aktiv. In Deutschland ist Zinia seit 2022 am Markt und gewann vor wenigen Monaten Apple als Großkunden. Wer in Deutschland ein iPhone auf Raten kaufen möchte, tut dies über Santander.

Mit Amazon hat Santander in Deutschland den nächsten Großkundenauftrag an Land gezogen. Weitere könnten folgen. Die spanische Bank kündigte in der Mitteilung an, dass Zinia in den kommenden Monaten die weltweite Expansion fortsetzen werde. Zuletzt stockte die Neukundengewinnung im Konsumentenfinanzierungsgeschäft. Wie aus dem Halbjahresbericht von Santander hervorgeht, stieg die Kundenanzahl in der Digital Consumer Bank verglichen mit dem Vorjahreszeitraum im ersten Halbjahr nur leicht von 24,9 auf 25 Mill. Kunden.