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Schlechte Stimmung unter Immobilien­finanzierern

Die deutschen Immobilienfinanzierer erwarten nichts Gutes. Vor allem der Zinsanstieg, aber auch der Krieg und anziehende Rohstoffpreise drücken die Stimmung.

Schlechte Stimmung unter Immobilien­finanzierern

fir Frankfurt

Die Stimmung unter den deutschen Immobilienfinanzierern befindet sich angesichts be­fürchteter restriktiverer Finanzierungsbedingungen im freien Fall. Das BF.Quartalsbarometer, für welches Bulwiengesa im Auftrag von BF.direkt gut 100 Experten zum Ge­schäftsklima der Immobilienfinanzierer in Deutschland befragt hat, ist im zweiten Quartal auf −12,01 abgestürzt von −1,45 im Vorquartal. Eine vergleichbar starke negative Reaktion habe es zuletzt vor zwei Jahren unmittelbar nach Ausbruch der Corona-Pandemie gegeben, teilte der Immobilienfinanzierer BF.direkt am Montag mit. Ganz so schlecht wie damals, als das Barometer −15,24 anzeigte, ist die Stimmung nun aber nicht.

Zinsanstieg und Krieg

Als wichtigsten Grund für das Stimmungstief führte Steffen Sebastian, Professor an der International Real Estate Business School und wissenschaftlicher Berater des BF.Quartalsbarometers, die deutlich ansteigenden langfristigen Zinsen ins Feld. Die zehnjährigen Bauzinsen sind dem Immobilienfinanzierungsvermittler Interhyp zufolge allein von 1,0% im Januar auf 2,66% im Mai gestiegen. „Die Fremdkapitalzinsen sind der maßgebliche Einflussfaktor auf die Immobilienfinanzierung“, so Sebastian. Darüber hinaus drückten der Krieg in der Ukraine, die steigenden Rohstoffpreise und die hohe Inflation auf die Stimmung.

Restriktive Bedingungen

68% der Befragten halten die Finanzierungsbedingungen nun für restriktiv. „In diesem Quartal sieht kein Experte mehr progressivere Finanzierungsbedingungen“, heißt es weiter. „Nachdem sich der Wert in den vergangenen zwei Jahren durchaus erholt hatte, bricht er jetzt völlig ein“, geht aus dem Quartalsbarometer hervor.

Auch die Einschätzung des Neugeschäfts ändert sich deutlich. Demnach gehen jetzt 55% der Umfrageteilnehmer und damit 19% mehr als im Vorquartal davon aus, dass das Neugeschäft stagniert. An ein gleich bleibendes oder neuerdings wachsendes Neugeschäft glauben noch knapp 30% und damit nur halb so viele wie im Startquartal. 15% nach vorher 11% erwarten ein unverändertes oder neuerdings schrumpfendes Neugeschäft. Keiner der Befragten glaubt noch an abnehmende Liquiditätskosten. Knapp jeder Vierte geht von stagnierenden Kosten aus.