Credit Suisse

Schweiz ermittelt gegen Whistleblower

Im Februar 2022 veröffentlichte ein Medienkonsortium unter dem Titel „Suisse Secrets“ Ergebnisse von Recherchen zur Credit Suisse. Darin ging es um Kunden mit über 100 Mrd. sfr auf rund 18000 Konten bei der Bank. Die Daten hatte ein Whistleblower...

Schweiz ermittelt gegen Whistleblower

Bloomberg Zürich

Im Februar 2022 veröffentlichte ein Medienkonsortium unter dem Titel „Suisse Secrets“ Ergebnisse von Recherchen zur Credit Suisse. Darin ging es um Kunden mit über 100 Mrd. sfr auf rund 18000 Konten bei der Bank. Die Daten hatte ein Whistleblower durchgestochen.

In der Schweiz hat dies inzwischen die Strafverfolgungsbehörden auf den Plan gerufen. Die Bundesanwaltschaft geht dem Verdacht der Wirtschaftsspionage und der Verletzung des Bankgeheimnisses nach, wie sie Bloomberg News bestätigte. Die Untersuchung brauchte sogar die Genehmigung des Justizministeriums, da die Vorwürfe als „politisches Vergehen“ gelten, so das Büro des Bundesanwalts. Die Bank lehnte eine Stellungnahme ab.

Die Ermittlung wird wohl auch die internationale Kritik an der Schweiz verstärken, eher den Whistleblower als die kriminellen Aktivitäten zu verfolgen, die durch die undichte Stelle aufgedeckt wurden.

Als die Leaks vor einem Jahr veröffentlicht wurden, erklärte die Credit Suisse, dass etwa 90% der Konten geschlossen seien oder gerade geschlossen würden (vgl. BZ vom 22.2.2022). Sie bezeichnete die Berichte damals als „eine konzertierte Aktion mit der Absicht, nicht nur die Bank, sondern den gesamten Schweizer Finanzplatz, der sich in den vergangenen Jahren grundlegend gewandelt hat, in Verruf zu bringen“.

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