Schweizer Banken in Existenznot
Reuters Zürich – In der Schweiz sind nach Einschätzung der Beratungsgesellschaft KPMG 60 bis 70 Privatbanken in existenziellen Nöten. Sie kämpfen nach dem Wegfall des Schweizer Bankgeheimnisses mit einer sinkenden Kundenzahl und mit schrumpfenden Gewinnen. Hinzu kommt die harte Konkurrenz der Institute untereinander, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie hervorgeht.Diese Institute müssten nun versuchen, ihre Kosten zu senken oder durch Zukäufe zu wachsen, um so eine zukunftsfähige Größe zu erreichen. Doch für viele der betroffenen bis zu 70 Banken bleibe wohl nur ein Austritt aus dem Markt. “Ich bin überzeugt, dass davon mindestens die Hälfte verschwinden wird”, sagte KPMG-Manager Christian Hintermann. Viele der Banken schrieben Verluste. “Das ist am Schluss eine Frage, wie lange die Eigentümer das tragen wollen”, sagte Hintermann. Aktuell würden unter anderem internationale Finanzkonzerne die Zukunft ihrer Schweizer Privatbank-Töchter prüfen.KPMG hat die Studie gemeinsam mit der Universität St. Gallen erstellt und darin 85 der zuletzt 114 Schweizer Privatbanken berücksichtigt. Die größten Institute des Landes, UBS und Credit Suisse, sind nicht Teil der Erhebung.