Assetmanagement

Schweizer GAM muss im Quartal weiter darben

Der angeschlagene Schweizer Assetmanager GAM hat am Mittwoch über die Entwicklung der verwalteten Vermögen im ersten Quartal informiert. Diese sieht auf den ersten Blick passabel aus. So sind die Vermögen von Ende Dezember bis Ende März um 2,5 Mrd....

Schweizer GAM muss im Quartal weiter darben

dz Zürich

Der angeschlagene Schweizer Assetmanager GAM hat am Mittwoch über die Entwicklung der verwalteten Vermögen im ersten Quartal informiert. Diese sieht auf den ersten Blick passabel aus. So sind die Vermögen von Ende Dezember bis Ende März um 2,5 Mrd. sfr auf 124,5 Mrd. sfr gestiegen. Bei näherer Betrachtung erscheint diese Leistung aber weniger glanzvoll. In der Flaggschiffsparte Investment Management, in der GAM die in den eigenen Fonds investierten Kundengelder verwaltet und den weitaus größten Teil des Gewinns erzielt, haben die Investoren netto 1 Mrd. sfr an Geldern abgezogen. Zwar wurde der Abfluss durch positive Markt- und Wechselkurseffekte in Höhe von 1,4 Mrd. sfr mehr als kompensiert. Doch dieser Umstand kann nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass GAM bald zwei Jahre nach der folgenschweren Entlassung des ehemaligen Star-Managers Tim Haywood die Talsohle noch immer nicht ganz durchschritten hat.

Haywood hatte mit seinen auf konstante Werterhaltung ausgerichteten Fonds auch verbriefte Forderungen der GFG Alliance Group des britischen Stahlindustriellen Sanjeev Gupta gezeichnet. Gupta war ein Großkunde des insolventen Lieferketten-Finanzierers Greensill. Einen „GAM Greensill Supply Chain Fonds“ hat der Assetmanager nach eigenen Angaben seit Anfang März bereits zu 70% aufgelöst. Dort waren 842 Mill. Dollar investiert. Die ausstehenden Zahlungen würden in den nächsten Monaten in Übereinstimmung mit den Fälligkeiten der zugrunde liegenden Schuldverschreibungen getätigt, teilte GAM mit. Im Geschäft mit Drittkunden verzeichnete GAM eine leichte Zunahme der Neugelder auf 89 Mrd. sfr.