Scor landet im Halbjahr in der Verlustzone
tl Frankfurt
Scor, einer der größten Rückversicherer der Welt, hat im ersten Halbjahr 2022 einen Nettoverlust von 239 Mill. Euro erwirtschaftet. In der Vergleichsperiode des Vorjahres stand unterm Strich noch ein Gewinn von 380 Mill. Euro. Gleichzeitig legten die Bruttoprämien um 8,3% auf 9,7 Mrd. Euro zu. Der Rückversicherer verwies zur Begründung der roten Zahlen auf das im ersten Halbjahr deutlich verschlechterte makroökonomische Umfeld mit einer seit Jahrzehnten nicht erlebten hohen Inflation. Außerdem habe sich der Klimawandel deutlich ausgewirkt mit Überschwemmungen in Südafrika und Australien, Stürmen in Frankreich und Dürren in Brasilien. Schließlich halte die Covid-19-Pandemie weiter an.
Die Dürre in Brasilien kostete Scor 193 Mill. Euro, während Covid-19 mit 254 Mill. Euro zu Buche schlug. Außerdem belasteten 45 Mill. Euro Steuern und 30 Mill. Euro durch die Fair-Value-Bewertung eigener Aktien.
In den Vertragserneuerungsrunden im Juni und Juli ging das gezeichnete Brutto-Beitragsvolumen in der Schadenversicherung um 9,8% zurück. Dies lag in erster Linie an dem 24-prozentigen Rückgang im US-Geschäft, wo Scor insbesondere in Florida weniger Naturkatastrophenrisiken gezeichnet hat. Dagegen wurden in Europa 16% mehr solcher Risiken abgeschlossen. Die Preise konnte Scor um 6,7% steigern, was dem sich verhärtenden Markt in einem inflationären Umfeld zu verdanken sei, teilte Scor mit.