Scor schnallt den Gürtel enger
wü Paris
Scor ist im dritten Quartal tiefer in die roten Zahlen gerutscht als erwartet. Der französische Rückversicherer, der vor allem unter den hohen Kosten durch Naturkatastrophen gelitten hat, will nun den Gürtel enger schnallen. Statt wie geplant einen Strategieplan für die nächsten drei Jahre zu präsentieren, stellte Scor-CEO Laurent Rousseau Notfallmaßnahmen für 2023 vor. Sie sollen helfen, den Rückversicherer wieder rentabel zu machen. So werden die Schadenrückstellungen um 485 Mill. Euro gestärkt.
Scor hat im dritten Quartal einen Nettoverlust von 270 (i.V. −41) Mill. Euro verbucht, so dass sich in den ersten neun Monaten ein Minus von 509 (+339) Mill. Euro ergab. Allein die Naturkatastrophen belasteten mit 907 Mill. Euro. So hat „Ian“ Scor 279 Mill. Euro gekostet, die Hagelstürme in Frankreich 166 Mill. Euro. Die Solvabilitätsquote fiel von 226% auf 217%. Der Verwaltungsrat unter Leitung des früheren Scor-Chefs Denis Kessler setzt nun die Unternehmensführung unter Druck, um Scor in die Gewinnzone zurückzuführen. Der Rückversicherer will deshalb bis 2025 jährlich Kosten von 125 Mill. Euro einsparen durch das Schließen von Büros und die Reduktion der Belegschaft. Die Aktie stieg gestern in Paris um 7,6% auf 17 Euro, verlor seit Jahresbeginn allerdings 38%.