Sidoti lässt die Emittenten zahlen
Bloomberg New York – Die Zukunft von Aktienanalysen sieht angesichts von MifiD II ungewiss aus. Die New Yorker Analyse-Boutique Sidoti & Co setzt nun auf ein spezielles Modell: Das Unternehmen, das bewertet wird, bezahlt.Analysten-Budgets stehen derzeit vor einer Kürzung aufgrund der neuen Regulierung MifiD II, mit der Interessenkonflikte vermieden werden sollen. Peter Sidoti hofft darauf, dass die Offenlegung solcher Konflikte seiner auf kleine Aktien fokussierten Boutique Sidoti & Co. zu Aufwind verhelfen kann.Drei Unternehmen – ein Stripclub-Betreiber, ein Haustierprodukte-Unternehmen und ein Chiphersteller – zahlen Sidoti 40 000 Dollar pro Jahr für eine Bewertung durch die 25 Analysten der Firma. Letztlich erwartet Sidoti, dass ein Drittel der Unternehmen, die von seiner Firma derzeit abgedeckt werden, zahlende Kunden sein werden. Aktuell versehen seine Analysten rund 300 Titel mit Bewertungen.Besonders geeignet für eine selbstbezahlte Analyse sind Gesellschaften mit einer Marktkapitalisierung von unter 300 Mill. Dollar und solche, um die sich nur ein oder gar kein Analyst kümmert, wie Sidoti, Gründer und CEO der Firma, Bloomberg sagt. “Wir denken, dass Aktienanalysen in dieselbe Richtung gehen werden wie Anleihebewertungen”, erklärt er und zieht einen Vergleich mit den großen Ratingagenturen. MifiD II wird voraussichtlich einen dramatischen Rückgang der Analysen von Aktienwerten nach sich ziehen, wie im Markt erwartet wird. Vor allem die Bewertung von kleineren Aktien dürfte es treffen.