Société Générale warnt vor nächster Finanzkrise

Bini Smaghi: Reform der Eurozone fortsetzen

Société Générale warnt vor nächster Finanzkrise

tkb Mailand – Die Eurozone ist aus Sicht des ehemaligen EZB-Direktors Lorenzo Bini Smaghi nicht ausreichend vorbereitet auf eine mögliche neue Krise. “Der Integrationsprozess muss nach den deutschen Wahlen fortgesetzt, die Bankenunion vervollständigt werden, um Schocks von außen zu überstehen”, sagt der heutige Präsident der französischen Großbank Société Générale im Interview der Börsen-Zeitung. Früher oder später sei eine neue Krise zu erwarten, ähnlich wie die Finanzkrise vor einem Jahrzehnt, die aus den USA nach Europa schwappte. “Und wenn wir nicht vorbereitet sind, wird sie uns diesmal überrollen.”Kritisch äußerte sich der Italiener über die Banca d’Italia: Die Notenbank habe wie auch andere Institutionen das Ausmaß der Rezession in Italien und damit die Last fauler Kredite unterschätzt. Allerdings müssten die Kompetenzen der Behörde gestärkt werden. Eine Systemkrise der italienischen Banken sei jedoch nicht erkennbar. Die Lage sei von Haus zu Haus unterschiedlich, auch wenn der Kapitalbedarf einiger Institute hoch sei. Allerdings habe es in vielen Banken eine “Entscheidungskrise im Management” gegeben. Der EZB bescheinigte er, als europäische Aufsicht eine “außergewöhnliche Arbeit” geleistet zu haben.Italien müsse weitere Reformen anpacken, mahnte er. Dies gelte aber auch für Deutschland, das bereits Reformen wieder zurückdrehe.—– Interview Seite 4- Leitartikel Seite 8