Sonia-Reform wird länger dauern

Bank of England schlägt neue Methodik vor

Sonia-Reform wird länger dauern

hip London – Die Reform des Referenzzinses Sonia wird länger dauern als bisher veranschlagt. Die Bank of England hatte die Kontrolle über die Ermittlung der Sterling Overnight Index Average (Sonia) im vergangenen Jahr an sich gezogen (vgl. BZ vom 14. 4. 2016). Wie die Notenbank mitteilt, geht sie nun davon aus, dass der reformierte Sonia erst im März oder April 2018 an den Start gehen wird. Angekündigt war er für Ende dieses Jahres. Zudem will sie die Berechnungsmethode ändern.Statt des volumengewichteten Medians soll ein angepasster Mittelwert aus den dafür relevanten Transaktionen ermittelt werden, die von ihrer SMM-Datensammlung (Sterling Money Market) erfasst werden. Dabei werde sowohl das Viertel mit den höchsten als auch das Viertel mit den niedrigsten Werten herausgerechnet. Das Verhalten des angepassten Mittelwerts sei dem des existierenden Referenzzinses ähnlicher, hieß es zur Begründung. Die Berechnung sei leicht verständlich. Zudem sei der Wert weniger anfällig für irrtümliche Trades und potenzielle Manipulationsversuche. Noch bis zum 16. März können sich die Marktteilnehmer zu dem Konzept äußern.Sonia wird von Marktteilnehmern als Referenzzins für OIS-Kontrakte (Overnight Indexed Swap) in Sterling verwendet. Der Nennwert der ausstehenden Zinsswaps dieser Art beläuft sich auf mehr als 10 Bill. Pfund. Sonia wurde im März 1997 von der Wholesale Markets Brokers’ Association (WMBA) geschaffen. Nach den Skandalen um die Manipulation der London Interbank Offered Rate (Libor) und von Kursen am Devisenmarkt hatte das Schatzamt Maßnahmen angekündigt, die betrügerische Beeinflussung von Benchmarks für das sogenannte FICC-Geschäft der Banken – den Handel mit Anleihen, Rohstoffen und Währungen – zu verhindern. Weitere Benchmarks für das Zinsswapgeschäft sind der Repurchase Overnight Index Average (Ronia) und Isdafix.