Spaniens Banken von Sondersteuer kalt erwischt
ths Madrid
Nach massiven Kursverlusten am Vortag haben sich die Börsenbewertungen der spanischen Banken am Mittwoch stabilisiert. Hintergrund der zum Teil empfindlichen Kursverluste war die überraschende Ankündigung der spanischen Regierung gewesen, eine neue Steuer auf die Gewinne der Kreditinstitute zu erheben (vgl. BZ vom 13. Juli). Ministerpräsident Pedro Sánchez hatte eine neue Sonderabgabe auf die Gewinne von 2022 und 2023 angekündigt, die pro Jahr 1,5 Mrd. Euro in die Staatskasse spülen soll. Der Sozialist rechtfertigte den Schritt mit den steigenden Zinsen, die den Banken zugutekommen, während Haushalte mit Hypotheken zu variablen Sätzen mehr zahlen müssen. In der Branche war man völlig überrascht. Der spanische Bankenverband AEB erklärte, man sei zuvor nicht informiert oder gefragt worden und kenne keine Details der neuen Abgabe. Die AEB kritisierte die „juristische Improvisation“ der Linksregierung.
Am Dienstag waren die Aktien der sechs börsennotierten Geldhäuser in einem nur leicht rückläufigen Gesamtmarkt im Schnitt um 4,6% gefallen. Am schlimmsten hatte es Banken erwischt, die hauptsächlich in Spanien operieren, wie Caixabank, die 8,6% verloren, und Sabadell, die ein Minus von 7,4% verbuchten. Die international tätigen Institute Santander und BBVA kamen mit Verlusten unter 4% davon.