Die Sparda-Bank West hat die ertragsseitige Scharte aus dem Vorjahr wieder ausgewetzt und wartet für 2023 mit einem mehr als verdoppelten Überschuss von 13 Mill. Euro auf. Zu verdanken haben die Kreditgenossen den Gewinnsprung vor allem dem Zinsüberschuss, der im vorigen Jahr auf 159 (i.V. 114) Mill. Euro anschwoll, wie aus den vorläufigen Zahlen hervorgeht. Der Provisionsüberschuss gab demgegenüber um 4,2% auf 55 Mill. Euro nach. Wie es heißt, spielten dabei vor allem gestiegene Aufwände für Vermittlerprovisionen in der Baufinanzierung eine maßgebliche Rolle.

Dass sich der Aufwand aber auch auszahlte, lässt sich am Kreditwachstum der Bank ablesen. Denn der Kreditbestand wuchs um fast 3% auf 6,8 Mrd. Euro. Allen voran die Immobilienfinanzierungen stiegen gegen den Branchentrend und brachten es auf 6,7 Mrd. Euro. Das Neugeschäft belief sich plangemäß auf 1 Mrd. Euro. Vorstandschef Andreas Lösing führt die Entwicklung allerdings nicht auf das gewachsene Vermittlergeschäft zurück, sondern auf neue Produkte, die zum Trend des klimafreundlichen Wohnens passen. In der Finanzierung energetischer Sanierungen steckt nach seiner Einschätzung enormes vertriebliches Potenzial.

Einen anderen Trend konnte die Sparda West allerdings nicht stoppen: den Kundenschwund. Der Kundenstamm reduzierte sich 2023 um gut 2% auf knapp 640.000 Personen. Die Einlagen bröckelten parallel auf 12,1 (12,3) Mrd. Euro ab. Noch stärker, nämlich um 3,4%, verringerte sich die Mitgliederzahl.

Für 2024 haben sich die Düsseldorfer die Gewinnung von neuen Kunden auf die Fahnen geschrieben. Mindestens 7.200 qualifizierte neue Girokonteninhaber sollen es werden. Zudem wird für die Mitgliedschaft mit einer auf 4% erhöhten Dividende geworben. Weitere Zielsetzungen sind ein Neugeschäft in der Baufinanzierung von mehr als 1 Mrd. Euro sowie „wieder spürbar wachsende Einlagen“.