Sparkasse Hannover offen für weitere Fusionen
Sparkasse Hannover offen für weitere Fusionen
Größte Sparkasse Niedersachsens beim operativen Ergebnis erneut über dem Landesdurchschnitt – 2025 Rückgang erwartet
ste Hamburg
Die Sparkasse Hannover ist nach dem zu Jahresbeginn wirksam gewordenen Zusammenschluss mit der Stadtsparkasse Wunstorf offen für weitere Fusionen mit benachbarten Instituten. Wenn die Stadtsparkassen Burgdorf und Barsinghausen zu der Entscheidung kommen sollten, aus bestimmten Gründen ernsthaft über eine Fusion sprechen zu wollen, sei „die Tür für die beiden immer offen“, sagte Volker Alt, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hannover, am Montag im Gespräch mit der Börsen-Zeitung.
Es sei nicht das strategische Ziel, mit diesen Instituten zu fusionieren, aber es müsse der eigene Anspruch sein, bereitzustehen, „wenn sich in unserer Region etwas tut“, erklärte Alt. Derzeit fänden keine Gespräche über eine Fusion statt. „Das kann sich aber, wie wir ja gesehen haben, recht zügig ändern“, fügte der Chef der mit einer Bilanzsumme von 20,8 Mrd. Euro größten niedersächsischen Sparkasse in Anbetracht der Fusion mit der Stadtsparkasse Wunstorf hinzu. Die kleinere Stadtsparkasse Burgdorf kam Ende 2023 auf eine Bilanzsumme von rund 520 Mill. Euro, die Stadtsparkasse Barsinghausen auf 430 Mill. Euro.
Fachkräftemangel
Der Zusammenschluss mit Wunstorf, der rechtlich zum 1. Januar vollzogen wurde und Ende Mai technisch umgesetzt werden soll, wurde nicht aus betriebswirtschaftlichen Gründen vereinbart, wie im vergangenen Jahr verlautete. Das Institut in Wunstorf, das per Ende 2024 auf eine Bilanzsumme von 735 Mill. Euro kam und im vergangenen Jahr 64 Mitarbeiter beschäftigte, hatte bei Ankündigung der Fusion auf „bestandsgefährdende oder entwicklungsbeeinträchtigende Risiken“ aufgrund der Fluktuation mehrerer Mitarbeiter in Schlüsselpositionen sowie des Ende Januar 2025 auslaufenden Dienstvertrags des Vorstandsvorsitzenden verwiesen. Der Mangel an Fachkräften treffe die Möglichkeiten kleinerer Institute, in Spezialbereichen das notwendige geeignete Personal zu finden, in besonderem Maße, hieß es weiter.

Die Zahl der kommunalen niedersächsischen Sparkassen ist mit dem Zusammenschluss zwischen Hannover und Wunstorf auf 37 Institute gesunken. Ihr operatives Ergebnis konnten die Sparkassen im vergangenen Jahr weiter verbessern. Das Betriebsergebnis vor Bewertung landete bei 1,31 (i.V. 1,28)% der Durchschnittsbilanzsumme (DBS), wie der Sparkassenverband Niedersachsen vor Monatsfrist mitteilte. Die Sparkasse Hannover schnitt, wie am Montag bekannt wurde, mit einem Ergebnis von 1,53 (1,41)% erneut überdurchschnittlich ab. Zugleich wurden 15 Mill. Euro weniger Risikovorsorge gebildet als 2023. Das Betriebsergebnis nach Bewertung verbesserte sich auf rund 269 (225) Mill. Euro.
Zinssenkungen erwartet
Entgegen ursprünglicher Erwartungen legte der Zinsüberschuss als wichtigste Ertragsquelle 2024 zu. Den Anstieg des Zinsaufwands habe man zunächst konservativer eingeschätzt, erklärte Alt. Auch für 2025 rechnet die Sparkasse mit einem sinkenden Zinsüberschuss, was zu einem Rückgang des Betriebsergebnisses nach dem 2024 verbuchten Rekordwert von 314 (286) Mill. Euro führen dürfte. Alt geht von zwei weiteren Zinssenkungsschritten der EZB bis Jahresende aus.
Das Ergebnisniveau sei ausreichend, um das geplante weitere Wachstum zu realisieren, fügte der Sparkassenchef hinzu. Beim Kreditneugeschäft strebt das Institut ein Wachstum um 4% für 2025 an - nach 2,5% im vergangenen Jahr.