Sparkassen äußern Verständnis für Corona-Kurs

DSGV: Umfrage zeigt hohe Zufriedenheit der Kunden mit finanzieller Lage - Sparquote klettert in die Höhe

Sparkassen äußern Verständnis für Corona-Kurs

sp Berlin – Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), Helmut Schleweis, hat Verständnis für den Corona-Kurs der Bundesregierung mit weitreichenden Kontaktbeschränkungen in den nächsten vier Wochen geäußert. “Ich halte es für nachvollziehbar, dass man jetzt versucht, mit diesen Maßnahmen das Geschehen in den Griff zu bekommen”, sagte der Sparkassen-Präsident am Donnerstag in einer Telefonkonferenz zum Weltspartag, in der er die Ergebnisse der jüngsten Umfrage zum Vermögensbarometer des DSGV vorstellte. Demnach ist die Zufriedenheit der Befragten mit ihrer finanziellen Situation trotz Coronakrise in Deutschland konstant hoch. Gleichzeitig zeigt die Erhebung, dass viele Befragte wegen der Krise ihr Sparverhalten angepasst haben und mehr zur Seite legen. Die Sparquote der privaten Haushalte in Deutschland lag im zweiten Quartal mit 21,2 % doppelt so hoch wie im Durchschnitt der vergangenen Jahre.Die Coronakrise habe drastische Auswirkungen auf das Sparverhalten der Menschen in Deutschland, kommentierte Schleweis. Besonders die 14- bis 29-Jährigen, für die die Pandemie die erste persönlich fühlbare Krise im Leben darstelle, passten sich an. “54 % der Jüngeren verändern ihr Sparverhalten – unter ihnen wollen vier von fünf Befragten mehr sparen”, sagte der DSG-Präsident. Insgesamt gibt ein Drittel der Befragten an, ihr Sparverhalten angesichts der Coronakrise angepasst zu haben oder dies zu planen. Knapp zwei Drittel von ihnen wollen mehr sparen als vor der Krise.Als geeignete Anlageformen in Krisenzeiten nennen die Befragten Edelmetalle, Immobilien und Investmentfonds (siehe Grafik). Doch auch wenn Tagesgeld und Sparbuch hier schlecht abschneiden, ist der Zustrom von Einlagen auf das Girokonto ungebrochen. “Tatsächlich haben Sparkassenkunden seit Ende März gut 36 Mrd. Euro zusätzlich auf den Girokonten geparkt – das sind Rekordbeiträge”, sagt Schleweis. Jüngere sind optimistischerDie Jüngeren gehen laut Umfrage auch besonders optimistisch mit der aktuellen Krise um. So sind 46 % von ihnen mit ihrer finanziellen Situation zufrieden oder sogar sehr zufrieden, während es über alle Altersgruppen 42 % sind. Fast zwei Drittel der Jüngeren rechnen außerdem damit, dass sie sich in den kommenden Jahren verbessern können. Über alle Altersgruppen hinweg ist davon ein Drittel überzeugt. Nur 15 % der Befragten erwarten eine Verschlechterung der eigenen finanziellen Situation, obwohl fast zwei Fünftel in der Pandemie bereits finanzielle Einbußen erlitten haben. Freiberufler und Selbständige seien überdurchschnittlich betroffen.Die neuen Kontaktbeschränkungen, die ab Montag bundesweit gelten, seien für die betroffenen Unternehmen, insbesondere in der Gastronomie, besonders bitter, sagte Schlweis. Der DSGV begrüße deshalb die von der Regierung angekündigten Unterstützungsmaßnahmen. “Wir glauben, dass es auch wichtig war, dem Einzelhandel die Chance zu geben, geöffnet zu halten”, sagte Schleweis zu den Bund-Länder-Beschlüssen. Wie sich die Maßnahmen auf die Entwicklung der Firmeninsolvenzen auswirken, könne derzeit niemand wissen. “Wir gehen davon aus, dass wir die Belastungen vor allem im ersten und zweiten Quartal 2021 sehen werden und nicht in diesem Jahr”, sagte Schleweis.