Sparkassen bauen Kapital trotz Ausschüttungen auf

Institute reagieren auf Regulierung - Doch die Zahlungen an Träger nehmen zu

Sparkassen bauen Kapital trotz Ausschüttungen auf

bn Frankfurt – Deutschlands Sparkassen halten ihr Eigenkapital zusammen. Ungeachtet verstärkter Forderungen klammer Kommunen nach höheren Ausschüttungen haben die öffentlich-rechtlichen Institute seit 2009 ihr Eigenkapital gestärkt. Dies zeigt eine Analyse, welche die Deutsche Bundesbank heute publiziert.Zwar lässt sich der Studie, für die die Zentralbank auf ihr bankaufsichtliches Informationssystem zurückgegriffen hat, entnehmen, dass die Ausschüttungen von Sparkassen an ihre Träger im Zehnjahreszeitraum von 2003 bis 2012 sukzessive zugenommen haben. Der Anteil dieser Ausschüttungen am Bilanzgewinn ist gleichwohl so niedrig, dass die Institute mit dem weit überwiegenden Anteil des Gewinns in Zeiten verschärfter Regulierung ihre Eigenkapitalausstattung verbessern können (siehe Grafik).Die Ausschüttungspolitik ist in aller Munde, seitdem der Vorstand der Stadtsparkasse Düsseldorf mit dem Verwaltungsratsvorsitzenden und Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) im Clinch liegt. Geisel, der eine stärkere Beteiligung der Kommune am Gewinn einfordert, hatte den Abschluss 2014 beanstandet. Vor wenigen Wochen erklärte die Sparkassenaufsicht Nordrhein-Westfalens das Zahlenwerk für rechtswidrig. Nicht nur in Düsseldorf verlangen oft klamme Kommunen von der lokalen Sparkasse höhere Ausschüttungen. Die Institute dagegen pochen darauf, angesichts negativer Zinsen und strikterer Regulierung mehr Eigenkapital bilden zu müssen.Trotz steigender Ausschüttungen der Sparkassen gehen deren Träger in der Mehrzahl der Fälle nach wie vor leer aus, wie die Bundesbank eruiert hat. Von 422 nahmen 2012 nur rund 140 Ausschüttungen vor. Seitdem Gesetzesänderungen in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Schleswig-Holstein und Thüringen 2009 Sparkassen Ausschüttungen erleichtert haben, zeigen sich die Institute dort zwar freigebiger als andernorts. Im Vergleich zur Zeit vor Verschärfung der Eigenkapitalanforderungen durch den Baseler Ausschuss aber halten sie auch dort ihre Träger knapp.—– Bericht Seite 5