Sparkassen haben aufgrund der Pandemie die Dienstleistungen der DSV-Gruppe (Deutscher Sparkassenverlag) in Stuttgart im Geschäftsjahr 2020 weniger nachgefragt als in den Vorjahren. „Die Zurückhaltung der Sparkassen unter schwierigen Marktbedingungen wirkt sich unmittelbar auf uns als zentralen Dienstleister aus“, sagte Michael Stollarz, Vorsitzender der Geschäftsführung der DSV-Gruppe, mit Blick auf den um 7,0% auf 595,0 Mill. Euro gesunkenen Konzernumsatz. Parallel dazu verringerte sich der Jahresüberschuss der Konzernmutter Deutscher Sparkassen Verlag (DSV) auf 8,2 (2019: 9,3 Mill. Euro). 2018 hatte dieser Wert noch bei 46,0 Mill. Euro gelegen. Stollarz sagte, dass bis 2022 unter einer neuen, künftigen Holdingstruktur die drei operativen Geschäftsbereiche der Gruppe gebündelt werden sollen. Der DSV als verkleinerte Einheit und künftige Holding reduziere Strukturkosten, was weitere Spielräume für kostengünstige Lösungen schaffe.

Wie die DSV-Gruppe weiter mitteilte, hat das Online-Zugangsgesetz (OZG) der Digitalisierung von Kommunen in Deutschland einen neuen Schub verpasst. Das Gesetz sieht vor, dass alle Kommunen ihren Bürgern 575 Verwaltungsleistungen bis Ende 2022 digital anbieten müssen. Die DSV-Tochter S-Public Services unterstützt dabei als sogenanntes Kompetenzcenter für E-Government die Sparkassen vor Ort. Mit ihren 2700 kommunalen Kunden – davon rund 2400 Payment-Kunden – ist S-Public Services nach eigenen Angaben Marktführerin im E-Government für E-Payment. Allein im Jahr 2020 konnte die DSV-Tochter 500 Kommunen und kommunale Rechenzentren für die Nutzung ihrer Services hinzugewinnen. Die Unterstützungsleistungen von den Sparkassen und der S-Public Services für Kommunen umfasst klassische Finanzlösungen sowie Dienstleistungen rund um die Themen E-Government, E-Mobility und Nachhaltigkeit.

Als eine der erfolgreichsten Produkteinführungen der Sparkassen in den vergangenen Jahren kennzeichnete Stollarz den Start von Apple Pay in der Girocard vom August 2020. In Summe nutzten bis Ende 2020 bereits über 1,5 Millionen Sparkassenkunden Apple Pay als Zahlverfahren mit ihrer Girocard oder Kreditkarte. Ab Jahresmitte 2021 ist der Einsatz der Girocard über Apple Pay auch im E-Commerce möglich, kündigte Stollarz an.