Sparkassenverlag leidet unter AGB-Urteil
spe Stuttgart
Die DSV-Gruppe (Deutscher Sparkassenverlag) in Stuttgart bekommt den deutlich gestiegenen Kostendruck ihrer Kunden zu spüren. Als zentraler Dienstleister der Finanzgruppe stellt das Unternehmen mit rund 2370 Beschäftigten elektronische Vordrucke und Beratungssysteme, technische Geräte und Bankkarten für die Sparkassen. Anhand der herausfordernden Rahmenbedingungen registriere man eine gewisse Zurückhaltung der Institute, sagte CEO Michael Stollarz.
Stollarz verwies auch auf die Auswirkungen des Urteils des Bundesgerichtshofs (BGH) zur aktiven Zustimmungspflicht zu Änderungen der allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), das zur Zurückhaltung beitrage. Denn auch ein Teil der medialen Inhalte, die der DSV für die Kunden erstellt, erfordere die dadurch aufwendiger gewordene Anpassung der AGB.
Das betrieblich verursachte Ergebnis ging nach DSV-Angaben 2021 um 9% auf 7,2 Mill. Euro zurück, obwohl der Konzernumsatz um 3,8% auf 629 Mill. Euro zulegte. Dank eines starken Finanzergebnisses verdoppelte sich jedoch der Jahresüberschuss überraschend auf 44,8 Mill. Euro. Dies geht auf das gute Ergebnis des Zahlungsdienstleisters Worldline Payone zurück, an dem die DSV-Gruppe mit 40% und der französische Transaktionsdienstleister Worldline mit 60% beteiligt sind.
Sofern es zu keinem erneuten Lockdown kommt, erwartet Stollarz für das laufende Jahr moderat steigende Umsatzerlöse, insbesondere weil 2022 das Hauptumtauschjahr von Debitkarten ist. Infolge der wachsenden Umsatzentwicklung rechnet die Geschäftsführung laut Jahresbericht mit einem deutlich erhöhten betrieblichen Ergebnis im siebenstelligen Bereich. Dagegen werde es keine ergebniswirksamen Sondereffekte aus der Beteiligung an Worldline Payone geben, weshalb mit einem Rückgang des Konzernjahresüberschusses zu rechnen sei.