Spekulationen über Fusion von „Meine Bank"
Spekulationen über Fusion von „Meine Bank"
Verschmelzung im Gespräch – BaFin soll Kreditverbot ausgesprochen haben
fir Frankfurt
Die Raiffeisenbank im Hochtaunus soll von der Finanzaufsicht mit einem Kreditverbot belegt worden sein, was Spekulationen über eine etwaige Fusion des Bad Homburger Finanzinstituts befeuert hat. Es hat sich früheren Berichten zufolge möglicherweise in der Gewerbeimmobilienfinanzierung verhoben. Finanzkreise bestätigen der Börsen-Zeitung das Kreditverbot und Überlegungen, das unter der Marke „Meine Bank“ auftretende Finanzhaus mit einer anderen Genossenschaftsbank zu verschmelzen. Die Finanzaufsicht BaFin wollte dies nicht kommentieren. Als Erstes hatte das Portal „Finanzbusiness“ über die Raiffeisenbank berichtet.
Zwei große Nachbarn
Was eine potenzielle Fusion angeht, so rücken zwei Institute in den Fokus. Denn das Geschäftsgebiet der Raiffeisenbank mit einer Bilanzsumme von rund 2,4 Mrd. Euro grenzt an die Verbreitungsgebiete der deutlich größeren genossenschaftlichen Institute Frankfurter Volksbank und Volksbank Mittelhessen mit Hauptsitz in Gießen. Das Verhältnis der Bad Homburger zu den Frankfurtern gilt informierten Personen zufolge als ausgesprochen angespannt. Auf Anfrage wollte sich die Frankfurter Volksbank am Freitag nicht dazu äußern, ob eine Fusion mit der Raiffeisenbank im Hochtaunus im Rahmen des Möglichen steht.
Gießener offen für Gespräche
Die Volksbank Mittelhessen mochte Vorgänge in anderen Banken nicht kommentieren und sich an Spekulationen beteiligen, bekundete aber, dass ihr Solidarität im Genossenschaftssektor sehr wichtig sei. „Wir sind immer für Gespräche offen, wenn wir zu möglichen Lösungen beitragen können“, erklärte ein Sprecher.
Die Frankfurter Volksbank hat im vergangenen Jahr ihre Verschmelzung mit der Raiffeisen-Volksbank Aschaffenburg unter Dach und Fach gebracht, der 22. Fusion des Hauses seit 1990. Die Bilanzsumme der größten deutschen Volksbank beträgt nun 19,3 Mrd. Euro.
Die Volksbank Mittelhessen steht wie berichtet vor dem Zusammenschluss mit gleich drei Banken, was die Bilanzsumme auf etwa 13 Mrd. Euro befördern würde. Im April wurde die Fusion mit dem VR-Bankverein Bad Hersfeld-Rotenburg, die in diesem Jahr vonstattengehen soll, an die Öffentlichkeit getragen. Es folgten zum Jahresende die Ankündigung der Fusion mit der Volksbank Schupbach im Landkreis Limburg sowie mit der Volksbank Feldatal.
Zuvor rasantes Wachstum
Die Raiffeisenbank im Hochtaunuskreis hat in den vergangenen Jahren ein rasantes Wachstum hingelegt. Die Bilanzsumme verdreifachte sich allein zwischen den Jahren 2020 (750 Mill. Euro) und 2023. Auf Anfrage erklärte eine Sprecherin am Freitag, sich nicht zu möglichen BaFin-Entscheidungen zu äußern. Unabhängig von etwaigen Beschlüssen der Aufsicht habe jedoch ein im Mai vergangenen Jahres aufgesetzter Strategieentwicklungsprozess zur Folge gehabt, dass die Bank ihr Portfolio in der gewerblichen Immobilienfinanzierung nicht ausweitet, heißt es seitens des Instituts weiter.
Prüfung „strategischer Optionen“
Auch Fusionsspekulationen möchte die Bank nicht kommentieren. Sie verweist jedoch darauf, dass es grundsätzliche Aufgabe eines Vorstands sei, strategische Optionen zu prüfen. „Vor dem Hintergrund des wachsenden Arbeitskräftemangels, der erforderlichen Investitionen in Digitalisierung und Nachhaltigkeit sowie des zunehmenden Wettbewerbs prüft auch der Vorstand der Raiffeisenbank im Hochtaunus ganz im Sinne seiner Verantwortung mögliche Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft.“ Ergebnisse dieser Prüfungen würden dann in und mit den Gremien erörtert.