Spezialfonds gefragt
Der Netto-Mittelzufluss in Fonds wird vor allem von zwei Faktoren getrieben: der großen Nachfrage von institutioneller Seite nach Spezialfonds sowie der allgemeinen Risikoaversion zulasten von auf Euro und Aktien basierenden Anlagestrategien.rok Frankfurt – Die Fondsbranche hat auch im September weiter zulegen können: Der Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) teilte mit, dass die deutsche Investmentbranche mit 4,5 Mrd. Euro netto im September 400 Mill. Euro mehr als im August von Investoren eingesammelt hat. Zunächst war der Wert für den August vor einem Monat mit 4,456 Mrd. Euro angegeben worden, wurde aber durch Nachmeldungen, z. B. aus dem Bereich der Rentenfonds, auf rund 4,056 Mrd. Euro revidiert.Als Wachstumstreiber im Fondsgeschäft erwies sich die Nachfrage von Versicherern und anderen Institutionellen nach Spezialfonds. Diesen floss mit 2,7 Mrd. Euro der Löwenanteil im September zu. Publikumsfonds erhielten 1,9 Mrd. Euro. Damit liegt der September etwas unter dem Trend: Von Januar bis September waren die Spezialfonds mit 43,1 Mrd. Euro für vier Fünftel des bisherigen Neugeschäfts in 2012 verantwortlich. Im September war das Verhältnis ausgewogener. Im Vergleich zum Vorjahr verdoppelte sich in den ersten neun Monaten der Mittelzufluss in Spezialfonds. US-Rentenfonds gefragtUnter den Publikumsfonds liefen besonders die in Dollar denominierten Rentenfonds gut. Anleger vertrauten ihnen im September mit mehr als 1,4 Mrd. Euro erneut am meisten Geld im Rentenbereich an. Aus kurzlaufenden Euro-Anleihen zogen sie gleichzeitig fast 1,9 Mrd. Euro ab. Die Nachfrage nach Unternehmensanleihen blieb mit 566 Mill. Euro an Mittelzuflüssen ebenfalls ein stabiles Standbein. Anleihefonds, die in Schwellenländer investieren, schnitten mit 458 Mill. Euro ebenfalls positiv ab.Der BVI wies in seiner hauseigenen Auslegung der Statistik auf die steigende Beliebtheit von offenen Immobilienfonds hin. “Zuflüsse von 2,8 Mrd. Euro seit Jahresanfang zeigen, wie populär offene Immobilienfonds bei Privatanlegern nach wie vor sind”, sagte BVI-Hauptgeschäftsführer Thomas Richter.Laut BVI ist das Volumen offener Immobilien-Publikumsfonds in den vergangenen 20 Jahren mit gut 11 % jährlich im Mittel stärker gewachsen als Direktanlagen, die rund 4 % jährlich zulegten. Richter sprach sich deshalb gegen “gesetzliche Vorgaben” aus, die der Attraktivität des Segments schaden könnten. Das Bundesfinanzministerium hatte zuletzt die geplante Regulierung von Immobilienfonds überarbeitet. Ein Verbot von Neuauflagen offener Immobilienfonds wurde gestrichen.