Bankenrettung

Stabilisierungsfonds fährt 2020 erneut einen Verlust ein

Der deutsche Bankenrettungsfonds FMS hat auch das Jahr 2020 mit hohem Verlust abgeschlossen. Unter dem Strich stand ein Minus von 323,6 Mill. Euro, wie die Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur am Freitag in Frankfurt mitgeteilt hat.

Stabilisierungsfonds fährt 2020 erneut einen Verlust ein

dpa-afx Frankfurt

Der deutsche Bankenrettungsfonds FMS hat auch das Jahr 2020 mit hohem Verlust abgeschlossen. Unter dem Strich stand ein Minus von 323,6 Mill. Euro, wie die Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur am Freitag in Frankfurt mitgeteilt hat.

Ein Jahr zuvor waren es 470,4 Mill. Euro gewesen. 2018 musste der mit Steuergeldern finanzierte Fonds sogar gut 1,51 Mrd. Euro Miese verbuchen.

Im vergangenen Jahr haben sich Rückstellungen für Verluste der WestLB-Nachfolgerin Portigon dem Fonds einen Aufwand von 352 Mill. Euro beschert. Abschreibungen auf die Aktienbeteiligungen an der Commerzbank schlugen mit weiteren 49 Mill. zu Buche. Der schwache Kurs der Commerzbank-Aktie belastet seit Jahren die Ergebnisse. Der Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS) hält im Auftrag des Bundes 15,6% der Anteile des Frankfurter MDax-Konzerns. Der deutsche Staat hatte die Commerzbank in den Jahren der Finanzkrise mit Steuermilliarden vor dem Kollaps bewahrt und ist seither größter Einzelaktionär des im MDax notierten Instituts.

Der Rettungsfonds war im Herbst 2008 auf dem Höhepunkt der Finanzmarktkrise aufgelegt worden. Mit Hilfe von Steuergeldern sollte mittels Garantien und Beteiligungen das deutsche Bankensystem stabilisiert werden. Seit seiner Gründung häufte der Fonds nach aktuellen Angaben Verluste von 23,3 Mrd. Euro angehäuft, wie mitgeteilt worden ist. Inwieweit sie realisiert werden, dürften vom Ausstieg des Bundes bei der Commerzbank abhängen.