Starker Gewinnanstieg bei Mediobanca
bl Mailand
Die italienische Investmentbank Mediobanca hat im ersten Halbjahr ihres Geschäftsjahres 2021/22 (30.6.) die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen und bei Erträgen von 1,46 Mrd. Euro (plus 12%) den Nettogewinn um 28% auf 526 Mill. Euro gesteigert. Die positive Entwicklung hat sich im zweiten Quartal sogar beschleunigt. Die Aktie reagierte auf die Zahlen mit einem Anstieg um 2% auf 10,57 Euro. Binnen eines Jahres verzeichnet die Aktie der Bank, deren Kapitalisierung bei 8,9 Mrd. Euro liegt, ein Plus von 25%.
Während der Zinsüberschuss um 2% auf 733,5 Mill. Euro wuchs – im zweiten Quartal stieg er sogar um 4,7% –, erhöhte sich das Provisionsergebnis gegenüber Vorjahr um 16% auf 443,2 Mill. Euro. Bezogen auf die einzelnen Geschäftsfelder kamen die stärksten Impulse vom stark wachsenden Wealth Management, dessen Gewinnbeitrag im Semester um 54% auf 72 Mill. Euro gestiegen ist. Die Bank hat derzeit 79 Mrd. Euro Assets under Management. Sehr positiv entwickelt hat sich auch die wiederbelebte Verbraucherkreditsparte (Compass) mit einem Gewinnanstieg von 38% auf 190 Mill. Euro. Mediobanca-CEO Alberto Nagel sucht Partner, die die Digitalisierung von Compass vorantreiben und die weitere Entwicklung des Verbraucherkreditsektors beschleunigen. Das könne sowohl im Rahmen von Partnerschaften als auch durch Übernahmen geschehen, so der CEO.
Mit 184,7 Mill. Euro (plus 43,7%) hat die 13-prozentige Beteiligung an der Versicherung Generali mehr als ein Drittel zum Gewinn beigetragen. Dagegen sank der Gewinnbeitrag des Investmentbank-Sektors um 22,7% auf 132 Mill. Euro. Die Bank begründet dies mit einmaligen Sondereffekten. Die Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite sind – hauptsächlich aufgrund von vorsorglichen Rückstellungen – auf 137,3 (i.V. 117,7) Mill. Euro gestiegen. Trotz eines deutlichen Kostenanstiegs auch wegen Neueinstellungen besonders im Wealth Management verbesserte sich die Aufwandsquote auf 43 (45)%. Die Bank fuhr den Anteil ausfallgefährdeter Kredite weiter zurück auf jetzt 2,8 (3,2)% brutto und 1 (1,2)% netto. Die Kernkapitalquote (CET 1) liegt (unter Berücksichtigung einer Pay-out-Quote von 70%) bei 15,4 (16,3)%.