Studie: Büroimmobilien wieder im Aufwärtstrend
sto Frankfurt
Trotz des pandemiebedingten Schubs zu mehr Homeoffice rechnen die International Real Estate Business School (IREBS) der Universität Regensburg und die Privatbank Berenberg in einer gemeinsamen Studie mit einem Aufwärtstrend bei Büroimmobilien. „In unserem Basisszenario beläuft sich der Anstieg der Büroflächennachfrage bis 2030 auf 4 %“, sagt Tobias Just, wissenschaftlicher Leiter der IREBS- Immobilienakademie und Studienleiter. Es sei davon auszugehen, dass die Zahl der Bürobeschäftigten sowie die Büroflächennachfrage bis zum Jahr 2030 weiter zunehmen dürften, allerdings langsamer als im vergangenen Zehnjahreszeitraum.
In der Studie wurden insgesamt sieben Szenarien für die Büroimmobilienentwicklung der deutschen A-Städte (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart) konzipiert. Entscheidende Parameter waren dabei Außen- und Binnenwanderungstrends sowie die Flächeninanspruchnahme je Bürobeschäftigten. „Die Studie zeigt, dass Büroimmobilien auch in den nächsten zehn Jahren eine wichtige Anlageklasse für Investoren und Finanzierer bleiben dürften“, so Ken Zipse, Leiter Real Estate bei Berenberg. Nach Ansicht von Jörn Quitzau, Leiter Wirtschaftstrends bei Berenberg, bleibt das gesamtwirtschaftliche Umfeld unterstützend, wenn auch die Omikron-Welle den Aufschwung etwas hinauszögere. Auch das Finanzierungsumfeld bliebe gut. Für das Basisszenario wird damit gerechnet, dass die Trends vor Ausbruch der Pandemie fortgeschrieben werden. Die Zahl der Beschäftigten nehme bis 2030 um knapp 12 % zu. Allerdings gebe es viele Unsicherheiten, etwa wie die Büros der Zukunft bei gesteigerter Homeoffice-Tätigkeit gestaltet sind (z.B. Größe der Besprechungsflächen, Zahl der Arbeitsplätze), was die Flächennutzung definiere. Investoren und Finanzierer müssten also mit einer anhaltenden Prognoseunsicherheit arbeiten.
Zuletzt legte das Transaktionsvolumen auf dem deutschen Büromarkt im ersten Halbjahr 2021 auf gut 11 Mrd. Euro zu, nachdem es im ersten Halbjahr 2020 um 10 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen war. In der ersten Jahreshälfte 2021 wurde der Höchstwert innerhalb eines Halbjahres aus dem Jahr 2019 nur knapp verfehlt.