Internationales Firmenkundengeschäft

Süddeutsche Sparkassen gründen Joint Venture

Die Sparkassen Ulm, Biberach, Göppingen und Reutlingen bündeln in der S-International BWS ihr internationales Firmenkundengeschäft – wie zuvor schon viele andere Sparkassen.

Süddeutsche Sparkassen gründen Joint Venture

Sparkassen gründen Joint Venture

Vier süddeutsche Sparkassen tun sich im internationalen Firmenkundengeschäft zusammen

phh Frankfurt

In Süddeutschland haben sich vier Sparkassen verbündet, um im internationalen Firmenkundengeschäft wettbewerbsfähiger zu werden. Wie die Sparkasse Ulm am Montag mitteilte, hat sie zusammen mit den Kreissparkassen aus Biberach, Göppingen und Reutlingen zum 1. Februar 2024 ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Hauptsitz der "S-International BWS" wird Ulm sein.

Die vier Gründungssparkassen hätten in Abhängigkeit ihrer Größe unterschiedlich hohe Anteile zwischen 20 und 30% am Stammkapital des Gemeinschaftsunternehmens übernommen, wie Peter Meinhardt auf Nachfrage mitteilte. Zusammen mit Tobias Rommel leitet er das Gemeinschaftsunternehmen. Das Joint Venture sei zudem offen für die Beteiligung weiterer Sparkassen. Gemessen an der Bilanzsumme sind Ulm (7,1 Mrd. Euro) und Biberach (6,66 Mrd.) größer als Göppingen und Reutlingen, die Ende 2022 rund 6,3 Mrd. bzw. 6,2 Mrd. Euro auf die Waage brachten.

Sparkassen stecken 2 Mill. Euro in S-International BWS

Unter der Leitung der beiden Geschäftsführer Tobias Rommel und Peter Meinhardt wollen die vier Sparkassen ihr Angebot im internationalen Firmenkundengeschäft verbessern. Dazu zählen der Auslandszahlungsverkehr, das Dokumentengeschäft inklusive Außenhandelsfinanzierungen und darüber hinaus der Bereich Zins-, Währungs- und Rohstoffmanagement.

Als Stammkapital haben die Gründersparkassen Meinhardt zufolge 2 Mill. Euro in die S-International BWS eingebracht, womit die Kapitalausstattung komfortabel über den regulatorischen Anforderungen liegen würde. Künftig soll sich das Unternehmen dann aus den Erträgen finanzieren, die aus dem Kundengeschäft der Gesellschaftersparkassen abfallen.

Die sieben weiteren Kompetenzzentren der Sparkassen

Rommel war zuvor Bereichsleiter des internationalen Geschäfts der Kreissparkasse Biberach. Meinhardt verantworte das Geschäft bislang als Abteilungsdirektor der Kreissparkasse Reutlingen. Da deren beider Geschäft zusammengelegt wird, werden ihre alten Positionen nicht nachbesetzt. Insgesamt soll die S-International BWS bis zu 45 Mitarbeiter beschäftigen, die überwiegend aus den vier Gesellschaftersparkassen stammen. Punktuell seien laut Meinhardt aber auch einzelne Neueinstellungen erfolgt.

KompetenzzentrumAnzahl Sparkassen
Baden-Württemberg Nord GmbH & Co. KG21
Business GmbH & Co. KG7
Mittelhessen GmbH15
Nordbayern GmbH & Co. KG21
Rhein-Ruhr GmbH24
Schleswig-Holstein & Co. KG8
Niedersachsen und Bremen GmbH & Co. KG5

Die vier süddeutschen Sparkassen sind bei weitem nicht die ersten, die sich im Firmenkundengeschäft zusammengetan haben. Laut Angaben des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) gibt es bereits sieben weitere regionale S-International-Kompetenzzentren, die gemessen an der Anzahl der angeschlossenen Sparkassen allesamt größer sind als die S-International BWS. Den bundesweiten Flickenteppich begründet Meinhardt mit der regionalen Aufstellung der Sparkassen, um auf die regionalen Besonderheiten der Kunden eingehen zu können.

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