Superreiche ziehen sich aus Aktien zurück

Umfrage erkennt Wandel bereits vor Coronakrise

Superreiche ziehen sich aus Aktien zurück

kb Frankfurt – Globaler Konjunkturrückgang, Handelskriege, politische Spannungen sowie Negativzinsen haben besonders wohlhabende Menschen aus Aktien vertrieben – schon bevor sich die Coronakrise zugespitzt hat. Vier von fünf Menschen mit einem Vermögen von mindestens 30 Mill. Dollar, sogenannte Ultra High Net Worth Individuals (UHNWIs), wollen ihre Anlagestrategie ändern, und zwar häufig zulasten von Aktien. Dies zeigt eine Umfrage der Immobilienberatungsfirma Knight Frank, die im Oktober und November 2019 620 Vermögensberater befragt hat.Fast die Hälfte (47 %) der Superreichen will auf kurze Sicht ihre Allokation in Private Equity erhöhen, gefolgt von Cash (45 %), Gold (44 %) und Immobilien (43 %). Durchschnittlich seien die Investmentportfolios zu 28 % in der Assetklasse Immobilien investiert. Die sehr wohlhabenden Anleger in Indien (94 %), in Australien und in Teilen Asiens (91 %) sowie in Afrika (88 %) waren den Angaben zufolge am ehesten bereit, ihre Anlagestrategie anzupassen. In Deutschland zeigen sich 71 % dafür aufgeschlossen, ihre Pläne zu ändern. Wie in Zeiten der FinanzkriseAls Hauptgrund für den Strategiewechsel nannten die Befragten aller Regionen den globalen Konjunkturrückgang. “Vermögende Personen in aller Welt setzen sich so aktiv mit Risiken auseinander, wie wir es zuletzt während der globalen Finanzkrise beobachtet haben”, sagt Liam Bailey, globaler Leiter für Research. Die Virus-Angst dürfte einigen reichen Privatleuten nun erneut auf die Sprünge helfen.