Sushiswap-Ärger testet Governance
bg Frankfurt
Mit Sushiswap steht eines der erfolgreichsten Decentralized-Finance-(DeFi)-Protokolle vor einer Machtprobe über die künftige Ausrichtung der dezentralen Organisation. Denn ein Vorschlag zur Umstrukturierung von zwei Eignern großer Tokenbestände entzweit die Gemeinde, die in der Regel keine zentralen Intermediäre haben will. Genau darüber soll diese Woche aber gemäß der Eingabe besagter Tokenhalter entschieden werden. In einer DAO (Decentralized Autonomous Organization) können zunächst alle Tokenbesitzer Eingaben machen, über die dann basisdemokratisch (ein Token=eine Stimme) alle abstimmen. Allerdings halten wenige (anonyme) Eigner große Tokenbestände, die sie sich über das Pre-Mining verschafft haben. Sie bestimmen dann auch über die Entlohnung von z.B. Staking-Diensten für Liquidität und Einträge von Transaktionen auf der Blockchain.
Sushiswap-CTO Joseph Delong verlangt eine höhere Vergütung und Handlungsfreiheit und will seinen Posten bei einer Abstimmungsniederlage aufgeben. In der Abstimmung sollen nun Vergütungs- und Handlungsregeln formalisiert werden. Selbst DAO-Befürworter raten dazu, durch die Übertragung von Stimmrechten auf einige wenige Akteure eine Art repräsentative Demokratie einzuführen, damit nicht täglich alle abstimmen müssen.