Sparkassenverband Westfalen-Lippe

Westfalen-Lippe erkennt Wende in Baufinanzierung

Lichtblick am Horizont: Während sich die Unternehmen weiter in Investitionszurückhaltung üben, verzeichnen die Sparkassen in Westfalen-Lippe eine steigende Nachfrage nach Wohnungsbaukrediten.

Westfalen-Lippe erkennt Wende in Baufinanzierung

Westfalen-Lippe erkennt Wende in Baufinanzierung

Sparkassenverband: Einbruch im Wertpapiergeschäft

ab Köln

In der privaten Baufinanzierung zeichnet sich eine Trendwende ab. Mussten die 46 Sparkassen in Westfalen-Lippe 2023 noch einen Einbruch bei den Darlehenszusagen für Privatwohnungen von 41% verdauen, stieg das Volumen der neu zugesagten Wohnungsbaukredite in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um fast 19% auf 2,6 Mrd. Euro. Das teilte der Sparkassenverband Westfalen-Lippe (SVWL) mit. Das sei zwar immer noch ein Drittel weniger als im Durchschnitt der Jahre 2021 und 2022, doch sei eine Trendumkehr erkennbar.

Zum Nachfrageanstieg hätten die gesunkenen Finanzierungskonditionen und die zum Teil kräftigen Lohnerhöhungen beigetragen. Dennoch wird das nach Einschätzung von Liane Buchholz, Präsidentin des SVWL, nicht ausreichen, um auf das Niveau der Vorjahre zurückzukehren. Finanzierbarkeit und Planbarkeit seien die Voraussetzungen, damit sich die Menschen den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen könnten. „Wir brauchen hier nach wie vor Impulse von der Politik“, sagte Buchholz. Hilfreich wären günstigere Baunebenkosten und Förderprogramme, regte die Verbandsfrau an.

Investitionszurückhaltung der Wirtschaft

Deutlich verhaltener als in der Baufinanzierung zeigte sich die Kreditnachfrage der Unternehmen. Hier gab das Neugeschäft im ersten Halbjahr um 6,3% auf 4,7 Mrd. Euro nach. Dahinter dürften laut SVWL die Finanzierungskosten und das unsichere wirtschaftliche Umfeld stehen. Insgesamt stieg das Neukreditgeschäft im Halbjahr um 1,5% auf 8,4 Mrd. Euro.

Einen spürbaren Rückschlag mussten die Sparkassen auch im Wertpapiergeschäft hinnehmen. Der Nettoabsatz reduzierte sich im ersten Halbjahr um gut 75% auf 638 Mill. Euro. Zur Begründung für diese Entwicklung verweist der Regionalverband auf die nachlassende Inflation.

Das schmälere die Motivation der Anleger, die höheren Risiken, die mit Wertpapieren einhergingen, in Kauf zu nehmen.

Ertragsseitig gab das Betriebsergebnis der SVWL-Sparkassen im ersten Halbjahr um 9,1% auf 1,8 Mrd. Euro nach. Dahinter standen in erster Linie ein Rückgang im Zinsergebnis (−2,6%) und gestiegene Aufwände (+5,8%).

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