ths Madrid – Die Inspektoren des Internationalen Währungsfonds IWF, der Europäischen Kommission und der Europäischen Zentralbank haben Spanien nach ihrem abschließenden Besuch in Madrid ein gutes Zeugnis bei der Sanierung der angeschlagenen Finanzbranche ausgestellt, wie die Troika in zwei Statements am Montag bescheinigte. Ende Januar läuft der Rettungsschirm für die spanischen Banken aus, ohne weitere Konditionen. Von den 100 Mrd. Euro, die zur Verfügung standen, hat Madrid letztlich 41,3 Mrd. Euro für die Rekapitalisierung einiger Geldinstitute in Anspruch genommen. Programme abgeschlossen”Alle spezifische Maßnahmen des Programms sind nun abgeschlossen”, heißt es in dem Bericht der Troika. Dazu zählen die Bereinigung der Bilanzen, die Auslagerung von schwer verkäuflichen Aktiva aus der geplatzten Immobilienblase in die Auffanggesellschaft Sareb oder die Reform der Sparkassen. Was in den nächsten Jahren noch aussteht, ist der Verkauf der verstaatlichten ehemaligen Kassen. Derzeit läuft der Verkaufsprozess für Novagalicia, die eigentlich noch in diesem Jahr an den Mann gebracht werden soll. Für 2014 steht der Verkauf von Catalunyabanc an. Der Ausstieg des Staates bei Bankia, die über 20 Mrd. Euro an Staatshilfen verschlungen hat, steht vorerst nicht auf dem Programm.Obwohl sich die Lage der spanischen Kreditinstitute im Vergleich zu den letzten Jahren entspannt hat, warnt die Troika vor den Risiken aus der anhaltenden Konjunkturkrise und den Lasten aus der Immobilienblase. Spaniens Banken haben im laufenden Geschäftsjahr ordentliche Gewinnzuwächse verzeichnet, was jedoch hauptsächlich an Sondererlösen und der gegenüber dem Vorjahr erheblich niedrigeren Risikovorsorge liegt. Im klassischen Bankgeschäft läuft es eher schleppend und die Troika sieht voraus, dass der Zinsertrag auch in den kommenden Jahren unter der Krise leiden wird.Trotz der umfangreichen Flurbereinigung haben die meisten Banken immer noch Aktiva aus dem Immobilienbereich in ihren Büchern. Die Inspektoren glauben, dass das Ende der Korrektur am Markt noch nicht erreicht ist, obwohl die Preise zuletzt weniger stark gefallen sind.Die Troika ist sich der Tatsache bewusst, dass die Stärkung der Kapitalbasis der Banken zu den wirtschaftlichen Problemen beiträgt, da die Geldinstitute nach wie vor kaum Kredite an Haushalte und mittelständische Unternehmen vergeben. “Die Aufsichtsbehörden sollten die Banken weiterhin dazu ermutigen, nominales Kapital aufzubauen, so etwa durch Anteilsemissionen, durch die Beschränkung von Cash-Dividenden und eine Steigerung des Gewinns durch Effizienzzuwächse, anstatt die Kapitalgrundlagen durch eine Verringerung der Kreditvergabe zu stärken”, sagt der Bericht. Die für die Bankenaufsicht zuständige spanische Notenbank hat angekündigt, wie in diesem Jahr auch 2014 die Dividende in bar auf 25 % des Gewinns zu beschränken.Die Inspektoren der Troika werden vorerst nicht mehr in Madrid auftauchen. Aber Spanien bleibt unter strenger Beobachtung des Europäischen Stabilitätsmechanismus, bis die 41,3 Mrd. Euro zurückgezahlt sind, was spätestens bis 2027 geschehen muss.