Umstrittene Kryptobörse

Trump-Familie führt Gespräche über Beteiligung an Binance

US-Präsident Donald Trump gilt als Hoffnungsträger des Kryptomarkts. Nun will seine Familie wohl einen Deal mit der in einen Geldwäsche-Skandal verstrickten Plattform Binance aushandeln.

Trump-Familie führt Gespräche über Beteiligung an Binance

Trump-Familie verhandelt
über Binance-Beteiligung

Gründer Zhao will nach Geldwäsche-Skandal Begnadigung

xaw New York

US-Präsident Donald Trump könnte schon bald in enger geschäftlicher Verbindung zu einer der umstrittensten Adressen des Kryptomarkts stehen. Denn wie das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf Insider berichtet, führen Vertreter der Familie des Republikaners Gespräche über eine Beteiligung am US-Ableger der Digital-Assets-Plattform Binance, die sich 2023 vor einem US-Gericht schuldig bekannte, gegen Anti-Geldwäsche-Auflagen verstoßen zu haben, und im Rahmen eines Deals mit dem Justizministerium Milliardenstrafen zahlte.

Binance-Gründer Changpeng Zhao wanderte nach Geldwäsche-Vorwürfen für vier Monate in Haft. Foto: picture alliance / abaca | Lafargue Raphael/ABACA.

Der Gründer der Kryptobörse, Changpeng Zhao, der nach ähnlichen Vorwürfen vier Monate in Haft verbrachte und keine aktive Rolle im Unternehmen mehr bekleiden darf, dringt aktuell angeblich auf eine Begnadigung durch den Präsidenten. Der chinesisch-kanadische Geschäftsmann ist noch immer größter Anteilseigner von Binance und hatte sich zuletzt bereits öffentlich offen für Minderheitsbeteiligungen gezeigt. Der von den Vereinigten Arabischen Emiraten gestützte Fonds MGX vermeldete am Mittwoch ein 2 Mrd. Dollar schweres Investment in die 2017 in Schanghai gegründete Kryptobörse, die nach eigenen Angaben über keinen festen Hauptsitz verfügt.

Beispiellose Verschränkung von Interessen

Wie genau ein Deal mit der Trump-Familie aussehen könnte und ob dieser von einer Begnadigung Zhaos abhängig wäre, ist noch unklar. So gilt sowohl ein direkter Einstieg als auch eine Beteiligung über das im September lancierte Kryptoprojekt World Liberty Financial als möglich. Trump nutzt seine Präsidentschaft bereits stark, um seine Geschäftsinteressen voranzutreiben. Eine solche Vereinbarung mit einem Unternehmen, dem Strafverfolgungsbehörden vorwerfen, Zahlungsströme von sanktionierten Gruppen wie dem Islamischen Staat oder der Hamas zu verschleiern, und dessen Gründer aktiv eine Begnadigung ersucht, würde laut Politbeobachtern aber eine beispiellose Verschränkung von Interessen darstellen.

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