UBS verdient besser als erwartet
Die Schweizer Großbank UBS hat im zweiten Quartal von anhaltender Kundendynamik profitiert und besser verdient als erwartet. Der Nettogewinn lag bei 1,1 Mrd. Dollar, wie das Institut am Mittwoch mitteilte. Das ist zwar weniger als im Auftaktquartal, aber deutlich mehr als von Analysten erwartet. Diese hatten einer von dem Institut selbst erhobenen Umfrage zufolge mit 528 Mill. Dollar gerechnet. In der Vorjahresperiode hatte die UBS dank eines Buchgewinns im Zusammenhang mit der Übernahme des gestrauchelten Rivalen Credit Suisse einen Rekordgewinn von 29 Mrd. Franken ausgewiesen. „Wir sind gut aufgestellt, unsere Finanzziele zu erreichen und wieder so profitabel zu arbeiten wie zu dem Zeitpunkt, bevor wir unseren Beitrag zur Stabilisierung der Credit Suisse leisteten“, erklärte Konzernchef Sergio Ermotti.
Investmentbanking floriert
Verbesserungen erzielten die Investmentbank, die Vermögensverwaltung sowie die Abwicklungseinheit „Non Core and Legacy“. Die Investmentbank fuhr einen Vorsteuergewinn von 477 Mill. Dollar ein. Auch die Deutsche Bank und die Wall-Street-Häuser hatten zu Jahresbeginn von florierenden Geschäften im Investmentbanking profitiert. Im Kerngeschäft mit Millionären und Milliardären, dem Global Wealth Management, sammelte die Bank 27 Mrd. Dollar Netto-Neugelder ein. Insgesamt gingen die Erträge auf zugrundeliegender Basis gegenüber dem traditionell stärksten ersten Quartal um 9% auf 11,1 Mrd. Dollar zurück und der Aufwand stieg um 1%.
Mit Blick auf den künftigen Geschäftsverlauf erklärte die Bank, sie sehe zu Beginn des dritten Quartals eine positive Anlegerstimmung und eine anhaltende Dynamik bei Kundenaktivitäten und Transaktionen. Moderaten Gegenwind gebe es bei den Nettozinserträgen in der Vermögensverwaltung und im Schweizer Geschäft. Zudem würden die Aussichten für das Wirtschaftswachstum durch anhaltende Konflikte, geopolitische Spannungen sowie die anstehenden Wahlen in den USA getrübt. „Wir erwarten, dass diese Unsicherheiten auf absehbare Zeit andauern und zu höheren Kursschwankungen als im ersten Halbjahr führen werden“, erklärte die UBS.
CS-Integration kommt voran
Bei der Integration der Credit-Suisse-Geschäfte kommt die Bank nach eigenen Angaben voran. Im zweiten Quartal seien zusätzliche Einsparungen in Höhe von 0,9 Mrd. Dollar erzielt worden und in Summe seien rund 45% der insgesamt angestrebten Bruttoeinsparungen erreicht worden. Im dritten Quartal erwartet die Bank integrationsbedingte Kosten von rund 1,1 Mrd. Dollar und im Vergleich zum Vorquartal ein leicht nachlassendes Tempo bei den brutto erzielten Kosteneinsparungen. Ende Mai hatte die UBS die Fusion der Stammhäuser UBS AG und Credit Suisse AG abgeschlossen, ein wichtiger Meilenstein bei der Integration der beiden Institute, der den Weg für Kostensenkungen freimacht. Bis 2026 strebt die UBS Einsparungen von insgesamt rund 13 Mrd. Dollar an.
Trotz der drohenden strengeren Eigenmittelanforderungen bekräftigte die Bank ihre Pläne für milliardenschwere Ausschüttungen an die Aktionäre. Nach dem Zusammenschluss der UBS- und CS-Rechtseinheiten hat das Institut seine Aktienrückkäufe wieder aufgenommen und will dafür dieses Jahr bis zu 1 Mrd. Dollar aufwenden.