PwC-Studie

Ungebrochener Boom an Baufinanzierungen

Die niedrigen Zinsen und die Suche nach Sicherheit inmitten der Coronakrise hat die Nachfrage der Deutschen nach Baufinanzierungen in immer neue Höhen getrieben.

Ungebrochener Boom an Baufinanzierungen

fir Frankfurt

Die niedrigen Zinsen und die Suche nach Sicherheit inmitten der Coronakrise hat die Nachfrage der Deutschen nach Baufinanzierungen in immer neue Höhen getrieben. Das Neugeschäft von Banken und Sparkassen legte im vergangenen Jahr auf 273 Mrd. Euro zu und lag damit um 10 Mrd. Euro über dem Wert von 2019. Das schreibt die Beratungsgesellschaft PwC in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie, in der sie auch auf Bundesbank- und EZB-Daten zurückgreift.

Der Bestand an Baukrediten belief sich 2020 auf 1,385 Bill. Euro nach 1,30 Bill. im Jahr zuvor. Baufinanzierungen erzielten dem Bericht zufolge zuletzt mit 6,6% das stärkste Wachstum des Bestands seit 2004 und stellten somit die Kreditkategorie mit der dynamischsten Entwicklung dar, heißt es weiter. „Die Verunsicherung durch die Corona-Pandemie hält die Bauzinsen auf einem Allzeittief“, erklärt Tomas Rederer, Partner und Head of Financial Services Operations Consulting bei PwC Deutschland. „Angesichts der attraktiven Konditionen und auf der Suche nach sicheren Häfen legen die Menschen ihr Geld zunehmend in Immobilien an. Der Trend zum Homeoffice dürfte diese Entwicklung mittel- bis langfristig noch verstärken.“ Die Kreditmargen seien als Folge des Booms und eines stärkeren Risikobewusstseins der Finanzbranche im vergangenen Jahr um 0,01 Prozentpunkte auf 1,13% (2019: 1,12%) gestiegen. 2018 lagen sie noch bei 0,98% (siehe Grafik).

Mehr Kreditausreichungen und brei­tere Margen bescherten Banken und Sparkassen zuletzt auf 14,7 Mrd. Euro angewachsene Nettozinserträge nach Refinanzierungskosten. 13,8 Mrd. Euro waren es noch 2019. Damit haben sich die Zinserträge unterm Strich seit 2014 fast verdoppelt. Aus Baufinanzierungen, die 43% des Kundenkreditvolumens repräsentierten, stammten nunmehr 18% ihrer Nettozinserträge. Die Marktanteile hätten sich in den vergangenen fünf Jahren nur leicht verschoben, heißt es: Die Genossenschaftsbanken bauten ihren Anteil leicht von 23,6% auf 25,0% aus, die Bausparkassen von 12,0% auf 12,7%. Die Privatbanken hielten ihren Anteil mit 26,6% konstant. Die Sparkassen gaben 0,4 Prozentpunkte auf 30,8% ab. Die Hypothekenbanken büßten ebenfalls 0,4 Prozentpunkte ein und kommen auf einen Marktanteil von 2,5%.