Union Investment verzeichnet Rekordergebnis und nachhaltiges Wachstum
Union Investment verzeichnet Rekord und freut sich leise
Fondshaus verwaltet jetzt mehr als 500 Milliarden Euro
wbr Frankfurt
Die Union Investment Gruppe startet mit einem historischen Rekordergebnis in das Jahr. Das Ergebnis vor Steuern erreichte im vergangenen Jahr 1,241 Mrd. Euro und übertraf damit das Vorjahresergebnis von 974 Mill. Euro um 27,4%. Lediglich im außerordentlich erfolgreichen Jahr 2021 konnte ein annähernd hohes Ergebnis erzielt werden. Vorstandschef Hans Joachim Reinke sprach von einem bemerkenswerten Geschäftsjahr, betonte jedoch zugleich die gebotene Zurückhaltung angesichts der Herausforderungen auf den Finanzmärkten: „Man darf sich auch leise freuen.“
Starkes Wachstum im verwalteten Vermögen
Das von Union Investment verwaltete Vermögen überschritt erstmals die Marke von 500 Mrd. Euro und erreichte zum Jahresende 504,7 Mrd. Euro. Im Vergleich zum Vorjahr, als die Gesellschaft 455 Mrd. Euro verwaltete, entspricht dies einem Zuwachs von rund 11%.
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Angaben zur Bruttomarge machte der Vorstandschef nicht. Was die Profitabilität angehe, sei Union Investment allerdings überaus zufrieden. Er verweist darauf, dass andere Häuser wie DWS und Amundi, gemessen an der Relation verwaltetes Vermögen und Betriebsergebnis, weniger erfolgreich seien. Besonders das Privatkundengeschäft erwies sich als Wachstumstreiber: Hier verzeichnete das Unternehmen Nettozuflüsse von 12,6 Mrd. Euro – eine Steigerung von 3,3% gegenüber 2023. Das institutionelle Neugeschäft entwickelte sich mit 4,7 Mrd. Euro ebenfalls leicht positiv (2023: 4,6 Mrd. Euro).
Fondssparpläne gefragt
Ein wichtiger Erfolgsfaktor im Privatkundengeschäft war die verstärkte Nachfrage nach Fondssparplänen. Im Jahr 2024 gewann Union Investment netto rund 200.000 neue Kunden für klassische Fondssparpläne. Besonders erfreulich: 51% der Neukunden sind unter 35 Jahre alt – ein Hinweis darauf, dass sich immer mehr junge Menschen für langfristige Anlageformen interessieren. Insgesamt verwaltet das Unternehmen nun 6,4 Millionen Sparpläne, darunter Riester-Verträge und vermögenswirksame Leistungen. Die aggregierte Sparleistung lag im vergangenen Jahr bei 9 Mrd. Euro.
Starke Nachfrage nach Fondsprodukten
Die positive Geschäftsentwicklung resultierte unter anderem aus dem guten Geschäft mit Rentenfonds, die Zuflüsse von 10,5 Mrd. Euro verzeichneten. Auch Aktienfonds erfreuten sich großer Beliebtheit und verzeichneten ein Nettoneugeschäft von 4,7 Mrd. Euro. Rückläufig war hingegen die Nachfrage nach offenen Immobilienfonds, die einen Abfluss von 1,3 Mrd. Euro verzeichneten.
Der Wohnimmobilienfonds UniImmo ZBI habe sich Auswirkungen rasant steigender Zinsen und Baukosten nicht entziehen können. "Gleichwohl war die Sonderbewertung mit einem Abschlag von 16,7% ein notwendiger, wenn auch schmerzhafter Schritt.“ Jetzt habe man „alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen, um den Fonds wieder zurück auf die Erfolgsspur zu bringen“. Reinke hob hervor, dass sich die enge Zusammenarbeit mit den genossenschaftlichen Volks- und Raiffeisenbanken als stabiler Erfolgsfaktor erweise. Mit den 672 Partnerinstituten arbeitet Union Investment zusammen, um Kunden Anlageprodukte anzubieten.
Nachhaltigkeit bleibt Schwerpunkt
Nachhaltigkeit bleibt ein zentrales Thema. Trotz teils rückläufigen Interesses institutioneller Anleger an ESG-Produkten hält das Unternehmen an seinem Kurs fest. „Nachhaltigkeit war für uns nie ein reines Marketingthema“, betonte Reinke. Er bekräftigte das Ziel, bis 2050 alle Portfolios CO2-neutral zu gestalten.
Auch wenn einige US-Assetmanager Initiativen wie die „Net Zero Asset Managers Initiative“ verlassen haben, hält Union Investment an der Mitgliedschaft fest und sieht nachhaltige Investments als entscheidenden Bestandteil langfristiger Anlagestrategien. „Wir werden uns nicht über die Art des Wirtschaftens unterhalten müssen, wenn es keine Welt mehr gibt, auf der wir wirtschaften können."