Universal-Investment übernimmt EFA
sto Frankfurt
Der Chef des Fondsdienstleisters Universal-Investment, Michael Reinhard, lässt seinen Worten Taten folgen: Mit einem großen Zukauf in Luxemburg setzt er seine Einkaufstour, wie im Gespräch mit der Börsen-Zeitung angekündigt, fort (vgl. BZ vom 16.11.2021). Konkret verleibt sich die Gesellschaft in Luxemburg den Fondsadministrator European Fund Administration (EFA) ein. Das administrierte Vermögen wächst damit auf einen Schlag um rund 167 Mrd. auf mehr als 900 Mrd. Euro, wie es am Dienstag in einer Pressemitteilung hieß.
Die Universal-Investment-Gruppe einigte sich mit den Anteilseignern Banque de Luxembourg, Banque et Caisse d’Épargne de l’État, Oddo BHF und Quintet Private Bank (Europe) auf die Übernahme der seit 1996 bestehenden EFA, die neben Luxemburg auch in Frankfurt beheimatet ist. Gerade in Frankreich hatte sich Reinhard nach Zukäufen umsehen wollen, hatte er Ende vergangenen Jahres erzählt. Zugleich verstärkt sich die Frankfurter Gesellschaft damit in Luxemburg als zweitem großen Standbein um die Fondsadministration. Im Großherzogtum ist sie bislang nur als Verwaltungsgesellschaft für Investoren und Assetmanager (Management Company, Manco) tätig. Über die Einzelheiten des Vertrags wie den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, erklärte ein Sprecher auf Anfrage.
Genehmigung steht aus
Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die luxemburgische Finanzaufsicht CSSF und wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2022 abgeschlossen. Dabei bringt die EFA bei dem Zusammenschluss 4000 Strukturen und Fonds und mehr als 400 Mitarbeiter ein. Neben Fondsadministration ist sie auf Private-Asset-Services sowie Lösungen im Front-, Middle- und Backoffice spezialisiert. Sie bleibt als Teil der Universal-Investment-Gruppe eigenständige Geschäftseinheit, aber unter der Marke Universal-Investment. Die Geschäftsführung unter Chief Executive Officer Noel Fessey soll bestehen bleiben, so der Sprecher von Universal-Investment.
Die von einer Reihe von Privatbanken gegründete Universal-Investment, die mittlerweile der Private-Equity-Gesellschaft Montagu gehört, zählt zu den führenden Fondsdienstleistern in Europa mit mehr als 1000 Mitarbeitern, mit Dublin, London, Hamburg und Krakau als weiteren Standorten, einem administrierten Vermögen von rund 750 Mrd. Euro und etwa 2000 Fonds und Mandaten. „Der Zusammenschluss mit EFA ist nicht nur ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu unserem Ziel, die führende europäische Investor-Services-Plattform und Super-Manco zu werden, sondern auch für unseren Anspruch, unseren Kunden das gesamte Spektrum an Investor Services anzubieten“, sagte Reinhard. Durch den Zusammenschluss werde es zusätzliche Angebote im Bereich der alternativen Investments und der digitalen Assets für die Kunden geben. Gemeinsam mit der EFA soll die Kundenbasis unter anderem in Skandinavien, Frankreich und den Benelux-Staaten deutlich ausgebaut werden.