IPO-Kandidat

Unruhe im Klarna-Board

Klarna gehört zu den heißesten IPO-Kandidaten aus der Fintech-Branche. Die Beilegung eines internen Disputs stärkt nun den von CEO Sebastian Siemiatkowski eingeschlagenen Kurs Richtung Börsengang.

Unruhe im Klarna-Board

Unruhe im Board
des IPO-Kandidaten Klarna

Beim milliardenschweren Payment-Fintech Klarna ist es zu einem Disput im Aufsichtsrat gekommen. Das von der Risikokapitalgeberin Sequoia entsandte Boardmitglied Matthew Miller hatte versucht, den ehemaligen Sequoia-Partner Michael Moritz aus dem Kontrollgremium zu verdrängen.

Wie aus einem Bericht von „The Information“ hervorgeht, war bereits eine Boardsitzung angesetzt, um Moritz die Funktion als Chair des Gremiums zu entreißen. Auch der Managing Partner Roelof Botha soll das Vorhaben anfänglich unterstützt haben.

Sequoia-Chef macht einen Rückzieher

Nachdem der Plan an die Öffentlichkeit gelangte, machte Botha nun allerdings einen Rückzieher. In einem Brief an die Aktionäre ist von einer umfassenden Neubewertung die Rede und von dem Beschluss, die Boardsitzung abzusagen.

Moritz genieße als Chairman bei Klarna volle Unterstützung. Zudem bestätige das Gremium den Kurs von Klarna-CEO Sebastian Siemiatkowski, der einen Börsengang anstrebt.

Das lässt auf Differenzen mit Miller schließen, der sich inzwischen aus dem Klarna-Board zurückgezogen hat. Miller sitzt im Londoner Büro der Venture-Capital-Firma und soll von dort aus die europäische Expansion mitverantworten.

Michael Moritz ist eine Investment-Legende

Michael Moritz gilt als Investment-Legende und genießt in der Branche immensen Rückhalt dank seines Track-Records mit frühen Investments in Google, Paypal und eben Klarna.

Im vergangenen Jahr war Moritz bei Sequoia ausgeschieden. Trotzdem führte er das Klarna-Mandat als unabhängiges Mitglied weiter – was nicht ungewöhnlich ist.

Kurs auf IPO bestätigt

Die Beilegung des Machtkampfes stärkt Klarna-CEO Siemiatkowski. Er will die Grundlagen für den Börsengang legen, sobald es die Marktlage erlaubt.

Das Fintech hatte zuletzt 2022 Kapital aufgenommen zu einer Bewertung von 7 Mrd. Dollar. Es flossen 700 Mill. Dollar zu, was bei Profitabilität die letzte Funding-Runde vor einem IPO sein könnte.

Hoffnung auf Zinswende

Klarna war im 2021er Hype noch mit 46 Mrd. Dollar bewertet worden. Dank einer gelungenen US-Expansion dürfte Klarna nun auch wieder Chancen haben, steigende Bewertungen zu erzielen. Experten erwarten, dass sich mit der einsetzenden Zinswende später im Jahr auch das IPO-Fenster für Tech-Werte öffnen wird.

Von Sequoia entsandter Matthew Miller verlässt das Gremium

bg Frankfurt

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