US-Bankenaufsicht will einfachere Testamente
sp New York – Die US-Bankenaufsicht will die Anforderungen an den sogenannten “Letzten Willen” von US-Instituten vereinfachen. Der US-Einlagensicherungsfonds und die US-Notenbank arbeiteten gemeinsam daran, die mit der im Rahmen des Wall-Street-Reformpaketes Dodd-Frank Act regelmäßig geforderte Ausarbeitung der Testamente verbundenen Lasten für die Banken zu reduzieren, sagte Jelena McWilliams, Chairman der Federal Deposit Insurance Corp. (FDIC), bei einer Branchenveranstaltung. Der Letzte Wille der Banken legt fest, wie sie im Rahmen einer Krise ohne Einsatz von Steuergeldern abgewickelt werden können. In den USA müssen die Banken ihre Testamente einmal jährlich bei der FDIC und der Notenbank einreichen.”Wir erkennen den Fortschritt an, der in den vergangenen Jahren gemacht wurde”, sagte Williams, die seit Mai an der Spitze des Einlagensicherungsfonds steht. Die Aufseher prüften Möglichkeiten, die Anforderungen an die Pläne für die Abwicklung besser auf die Institute zuzuschneiden, sagte sie mit Blick auf die acht größten US-Adressen, die die höchsten Ansprüche erfüllen müssen. “Mit Blick auf die Regionalbanken erkennen wir eine erheblich geringere Gefahr für die Finanzstabilität der Vereinigten Staaten”, fügte Williams an. Auch die Anforderungen an reine Verwahrstellen, die über mehr als 50 Mrd. Dollar Vermögenswerte verfügen, sollen angepasst werden, wobei die Aufseher auch die bisher geltende Grenze nach oben schieben könnten. “Wir werden erkunden, wie wir sicherstellen können, dass die Anforderungen die Unterschiede bei Größe, Komplexität, Risiko und anderen relevanten Faktoren angemessen widerspiegeln”, sagte die FDIC-Chefin.Williams kündigte außerdem an, dass sie über “Verfeinerungen” mit Blick auf die Befugnisse der US-Regierung nachdenke, im Rahmen ihrer “Liquidation Authority” die Abwicklung einer Bank in die eigenen Hände zu nehmen, wenn ein Bankrott eine Gefahr für die Finanzstabilität darstellt. Die Aufseher könnten “mehr Sicherheit und Transparenz” in diesen Prozess bringen, erklärte Williams. Die Regierung müsse darauf vorbereitet sein, den Untergang einer Bank zuzulassen. “Es gibt keinen Erfolg ohne die echte Gefahr des Scheiterns”, sagte Williams.