Kryptowährungen

US-Börsenaufsicht SEC plant wohl Freigabe für Ether-ETFs

Die US-Börsenaufsicht SEC will offenbar grünes Licht für die Registrierung für Ether-ETFs auf Basis von Futures geben. Investoren erhoffen sich in der Folge starke Mittelzuflüsse in die zweitgrößte Kryptowährung.

US-Börsenaufsicht SEC plant wohl Freigabe für Ether-ETFs

SEC plant wohl Freigabe für Ether-ETFs

US-Einführung von Indexfonds auf Basis von Futures dürfte Kryptomarkt beflügeln

xaw New York

Das harte regulatorische Vorgehen gegen Digital-Assets-Dienstleister in den USA lastet auf den Kursen am Kryptomarkt – nun steht die Branche aber vor einem seltenen Erfolg. Denn die US-Börsenaufsicht SEC will laut Insidern grünes Licht für Futures-basierte Indexfonds auf die zweitgrößte Cyberdevise Ether geben. Bisher hat rund ein Dutzend Assetmanager Anträge zur Registrierung solcher Vehikel gestellt.

Welche Vermögensverwalter nun konkret die Freigabe erhalten sollen, ist noch unklar. Die SEC äußerte sich zunächst nicht. Krypto-Enthusiasten erhoffen sich von einem Start neuer ETFs eine verstärkte institutionelle Adoption, erhebliche Mittelzuflüsse in Digital Assets und daraus resultierende Kursanstiege.

Gensler hält Anlegerschutz hoch

Die US-Börsenaufsicht hat den Anlegerschutz unter ihrem seit 2021 amtierenden Vorsitzenden Gary Gensler allerdings zur zentralen Aufgabe erklärt und sieht diesen insbesondere am Kryptomarkt gefährdet. Die Behörde stuft praktisch alle Cyberdevisen außer Bitcoin und Ether als unrechtmäßig begebene Wertpapiere ein. Ripple Labs, der Emittent der Kryptowährung XRP, erzielte in einem Rechtsstreit mit der SEC zuletzt zwar einen Teilerfolg: Eine Richterin urteilte, der Handel mit dem Asset am Sekundärmarkt stelle keine Wertpapiertransaktion dar. Doch die Aufsicht geht nun in Berufung.

Das hat Folgen für die Klagen der SEC gegen die Plattformen Binance und Coinbase, denen die Behörde vorwirft, illegale Börsenplätze betrieben bzw. nicht registrierte Wertpapiere zum Handel angeboten zu haben. Der resultierende Rückgang der Handelsvolumina macht sich im Kurs bemerkbar: Bitcoin hat auf Monatssicht 12,5% an Wert verloren, Ether hat gegenüber dem Dollar um 12% zurückgesetzt.

Ohne Regelwerk kein Vertrauen

Auch aktuelle Fondsmanagerumfragen zeigen, dass das regulatorische Vorgehen eine Kernsorge der Investoren darstellt. "Dies wird vermutlich ein akutes Problem bleiben, bis in den USA ein gut etabliertes Rahmenwerk für digitale Assets und eine klare Regulierung für Spot-ETFs existiert", betont James Butterfill, Research-Chef des Vermögensverwalters Coinshares.

Im Juni hatten Anträge großer Vermögensverwalter wie Blackrock auf die Registrierung von Indexfonds, die direkt auf den Bitcoin-Spotmarkt aufsetzen, noch kräftige Kursanstiege nach sich gezogen. Laut Butterfill hat sich aber die Erkenntnis durchgesetzt, dass eine unmittelbare Freigabe der SEC unwahrscheinlich sei. Die Behörde lehnte in der Vergangenheit mehr als 30 ähnlicher Anträge mit Verweis auf die geringe Liquidität, hohe Volatilität und starke Manipulationsanfälligkeit des zugrunde liegenden Marktes ab.

Grünes Licht für Futures-basierte Ether-Produkte, die an Terminkontrakten der Chicago Mercantile Exchange gekoppelt wären, gilt dagegen als wesentlich wahrscheinlicher. Denn die SEC erteilte ähnlichen Vehikeln auf Bitcoin bereits im Oktober 2021 die Freigabe. Damals folgte eine Rally der führenden Cyberdevise auf ein Rekordhoch von rund 69.000 Dollar.

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