US-Börsenaufsicht beschließt neue Regeln für Broker
sp New York – Die US-Börsenaufsicht SEC hat am Mittwoch neue Regeln für Broker beschlossen, die diese dazu verpflichten, “im besten Interesse” ihrer Kunden zu handeln. Kritiker wenden allerdings ein, dass die überarbeitete Regulierung nicht nur den Schutz privater Investoren vor Interessenkonflikten ihrer Broker verringere, sondern auch die treuhänderischen Sorgfaltspflichten für Finanzberater aushöhle. Das neue Regelwerk entspricht dem Entwurf, den die SEC im Frühjahr 2018 vorgelegt hat, nachdem sich die Finanzbranche vor Gericht erfolgreich gegen schärfere Vorgaben aus der Zeit des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama zur Wehr gesetzt hatte. Die neuen Regeln erleichterten es der Wall Street, “Familien um ihre hart verdienten Ersparnisse zu bringen”, kritisierte US-Senatorin Elizabeth Warren, die bei der Wahl im nächsten Jahr US-Präsident Donald Trump herausfordern will. Doch auch Interessenvertreter von Privatinvestoren innerhalb der SEC kritisieren die neuen Regeln. Diese schwächten die treuhänderischen Standards und unterstellten, dass Interessenkonflikte allein durch Transparenz gelöst werden könnten. Lob kommt dagegen von Lobbyorganisationen der Finanzindustrie wie der Securities Industry and Financial Markets Association und dem Investment Company Institute. SEC-Chef weist Kritik zurückSEC-Chef Jay Clayton wies Kritik an den neuen Regeln zurück, die nach seiner Einschätzung die “Qualität und Transparenz” verbessern sowie Unklarheiten bezüglich unterschiedlicher Verhaltensregeln für Broker und Berater ausräumen. Robert Jackson, derzeit der einzige Commissioner in der Führung der SEC, der von den US-Demokraten bestimmt wurde, stimmte gegen das neue Regelwerk.