US-Fonds haben Appetit auf Banken
sto Frankfurt – Die Geldmarktfonds der Vereinigten Staaten haben jüngst ihre Engagements bei europäischen Kreditinstituten wieder massiv hochgefahren. Wie die Ratingagentur Moody’s mitteilte, erhöhten die US-Vehikel diese Investments im vierten Quartal 2013 im Schnitt um 11 %. Zugleich aber reduzierten europäische Money Market Funds ihre Gelder deutlich.Die US-Geldmarktfonds erhöhten nach Angaben der Bonitätswächter insbesondere bei Geldhäusern in Großbritannien und Frankreich ihre Investments um 33 % beziehungsweise um 11 %. Insgesamt stieg das verwaltete Vermögen der Money Market Fonds der USA um 3 % auf 689 Mrd. Dollar.In der Finanzkrise hatten die US-Fonds aus der Region Europa und insbesondere von französischen Adressen ihre Gelder auf einen Schlag abgezogen, was die dortigen Häuser in arge Liquiditätsnöte beim Dollar gebracht hatte. Anfang 2013 begann aber eine Trendwende bei den Fonds. Diese spiegelt das wachsende Vertrauen der Investoren in Banken wider, seitdem die Höhepunkte der Euro-Staatsschuldenkrise nun schon länger zurückliegen. Refinanzierung umgestelltDoch die Engagements der US-Geldmarktfonds bei europäischen Kreditinstituten liegen deutlich unter den Niveaus, die vor der Finanzkrise erreicht wurden. Insbesondere Frankreichs Banken hatten sich nach der schmerzlichen Erfahrung mit dem Knall-auf-Fall-Rückzug der US-Vehikel auf der Refinanzierungsseite unabhängiger von ihnen aufgestellt. Auch wurden die internationalen Geschäfte zurückgefahren, was den Bedarf an Dollar heutzutage deutlich geringer ausfallen lässt.Wie Moody’s weiter mitteilte, gab es einen gegenläufigen Trend bei den Bankenengagements der europäischen Geldmarktfonds. Die auf Euro laufenden Produkte reduzierten ihre Engagements bei Europas Geldhäusern um 8 %. Damit liegen ihre Investments auf dem tiefsten Stand seit einem Jahr mit nur noch 25,4 Mrd. Dollar. Vor allem niederländische (-1,2 Mrd. Euro oder – 23 %), deutsche (-1 Mrd. Euro, – 33 %) und französische (-550 Mill. Euro, – 6 %) Institute waren von den Abflüssen betroffen. Das verwaltete Vermögen der Euro-Geldmarktfonds erhöhte sich um 0,4 % auf 67,1 Mrd. Euro.Auch auf dem Rückzug aus Banken befanden sich die Fonds, die in Pfund bewertet werden. Hier betrug der Rückgang 5,4 %. Am stärksten betroffen waren britische (-1,8 Mrd. Pfund, – 16 %), deutsche (-700 Mill. Pfund, – 16 %) und französische Geldhäuser (-700 Mill. Pfund, – 6 %). Das verwaltete Vermögen stieg um 0,4 % auf 99,5 Mrd. Pfund.—– Wertberichtigt Seite 8