US-Fondshäuser dominieren

Mehr als die Hälfte des globalen Geschäfts ist in amerikanischen Händen - 2015 beendet lange Wachstumsphase

US-Fondshäuser dominieren

Die Dominanz der US-Gesellschaften im weltweiten Fondsgeschäft kristallisiert sich immer stärker heraus. Sie verwalten mittlerweile schon mehr als die Hälfte des globalen Vermögens, zeigt eine Studie über die 500 weltweit größten Anbieter. Insgesamt war 2015 ein schwächeres Jahr für die Assetmanager.sto Frankfurt – Die US-Anbieter dominieren immer stärker das Fondsgeschäft. Wie die Beratungsgesellschaft Willis Towers Watson in der alljährlich erstellten und gestern veröffentlichten Studie über die 500 größten Fondshäuser in Zusammenarbeit mit dem US-Finanzmagazin “Pension & Investments” für das vergangene Jahr festhielt, bauten die aus den USA stammenden Assetmanager ihren Anteil am globalen Vermögen seit 2005 von 41,9 % auf 52,5 % aus. Zwölf der 20 größten Gesellschaften stammen bereits aus den Vereinigten Staaten. Zugleich ging nach vier Wachstumsjahren in Folge das Vermögen der 500 größten Player um 1,7 % auf 76,7 Bill. Dollar zurück.Dies ist indes im Vergleich zu vor fünf Jahren ein Plus von knapp 19 %. Seit 2002 befindet sich das Assetmanagement stetig im Aufwind, mit Ausnahme des Krisenjahres 2008. 2015 hätten Währungsschwankungen und ein schwächeres Geschäft in den traditionellen Assetklassen wie Aktien oder Anleihen vor dem Hintergrund der niedrigen Zinsen den Fondsanbietern das Leben schwergemacht, hieß es.Nigel Cresswell, bei Willis Towers Watson verantwortlich für das Investment Consulting in Deutschland, erwartet, dass sich die “goldenen Zeiten” für Fondsanbieter ihrem Ende zuneigen. Denn das Wachstum werde sich noch mehr in Richtung der alternativen Investments wie Infrastruktur, Hedgefonds oder Rohstoffe verlagern, da Investoren wegen des Niedrigzinsumfelds hier nach Renditen suchten. Alternative Anlagen gesuchtMit Blick auf die durchschnittliche Zusammensetzung der Portfolien der 500 weltweit größten Vermögensverwalter hat sich somit der Anteil der alternativen Anlagen im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel auf nunmehr 4 % erhöht. Die Aktienquote stagnierte bei 45 %, der Anleiheanteil bei knapp 33 %. Immobilien zeigten sich mit 2 % leicht schwächer. “Ein Strategiewechsel hin zu alternativen Anlageklassen, bei denen Fondsmanager attraktive Illiquiditätsprämien abschöpfen können, um sinkende Zinsen und das abnehmende Marktbeta auszugleichen, ist essenziell”, betont Cresswell.Weltgrößter Vermögensverwalter bleibt, das sechste Jahr in Folge, BlackRock (siehe Tabelle). Die US-Gesellschaft steht mit deutlichem Abstand vor – ebenfalls unverändert – Vanguard und State Street. Fidelity verdrängte den ersten deutschen Anbieter, die Allianz, vom vierten auf den fünften Platz. Die Deutsche Bank verschlechterte sich um einen Platz auf Rang 11. Aktiv macht Boden gutDie Gruppe der 20 führenden Fondsgesellschaften baute ihren Anteil von 41,6 % auf 41,9 % aus (31,1 Bill. Dollar). Die zwölf US-Adressen in den Top 20 vereinten 69 % dieser Assets auf sich, nach 65,5 % im Jahr 2014 und elf Anbietern aus den USA. Die 20 größten US-Häuser konnten ihr Vermögen um 1,2 % auf 22,2 Bill. Dollar erhöhen, während die 20 größten Anbieter aus Europa wechselkursbedingt bei den Assets under Management 3 % auf 10 Bill. Dollar einbüßten.Das aktive Fondsgeschäft machte im zurückliegenden Jahr wieder Boden gut und kam auf 78,3 % Anteil nach 77,8 % zuvor. Dies lag indes daran, dass das Geschäft der führenden Anbieter von passiv gemanagten ETF schwächer lief und deren Assets von 15,3 auf 15,1 Bill. Dollar schrumpften, was ihren Anteil am Gesamtgeschäft von 22,2 % auf 21,7 % zurückdrängte.