Verlustpuffer kommen später

Börsen-Zeitung, 22.11.2017 Reuters Brüssel - Großbanken in der Eurozone sollen bis zu vier Jahre Zeit zum Aufbau zusätzlicher Finanzpuffer für den Krisenfall erhalten. Die unter dem Schlagwort MREL bekannten Puffer sollen für 35 bis 40 große Banken...

Verlustpuffer kommen später

Reuters Brüssel – Großbanken in der Eurozone sollen bis zu vier Jahre Zeit zum Aufbau zusätzlicher Finanzpuffer für den Krisenfall erhalten. Die unter dem Schlagwort MREL bekannten Puffer sollen für 35 bis 40 große Banken gelten, die nicht ohnehin zu den weltweit systemrelevanten Adressen gehörten, sagte eine mit den Plänen vertraute Person am Dienstag. Der Systemrisikorat SRB, der in der Eurozone für die geordnete Abwicklung gescheiterter Banken verantwortlich ist, will seine Entscheidung am Mittwoch bekannt geben. Wie hoch die Puffer ausfallen und wie viel Zeit Banken bleibt, soll für jedes Haus einzeln festgelegt werden, wie die Person sagte. “Einige Banken haben ihr Ziel schon erreicht, andere werden nur zwei Jahre brauchen, andere bekommen die vollen vier Jahre.” Die Puffer bestehen aus Fremdkapital, also zumeist Anleihen, die in einer Krise Verluste auffangen sollen: entweder, indem sie abgeschrieben oder in Eigenkapital umgewandelt werden.Experten schätzen, dass die betroffenen Institute dafür zwischen 186 und 276 Mrd. Euro frische Mittel aufnehmen müssen. Der SRB ist für insgesamt 142 Banken zuständig. Für die kleineren unter ihnen sollen die MREL-Ziele später festgelegt werden. Für weltweit systemrelevante Häuser wie die Deutsche Bank gelten sie schon von 2019 an.